Bochum-Querenburg. Viele Ladenlokale stehen leer, doch zwei beliebte Geschäfte öffnen noch dieses Jahr im Uni-Center in Bochum. Action macht schon bald den Anfang.
Mit dem Uni-Center soll es aufwärtsgehen. Diesen Satz hat man in Bochum-Querenburg schon häufig gehört. Die Wahrnehmung ist bislang jedoch eine andere: Die Stadt Bochum hat das Uni-Center mit ihren Angeboten wegen Schimmelbefalls verlassen, viele Ladenlokale stehen leer und auch ansonsten macht die Einkaufszeile in direkter Nachbarschaft zur Ruhr-Universität keinen aufstrebenden Eindruck. Doch vielleicht ändert sich jetzt ja wirklich was, denn zwei beliebte Geschäfte haben noch für dieses Jahr ihre Eröffnung angekündigt.
Uni-Center Bochum: Zwei Geschäfte kommen
Action und Woolworth wollen sich im Uni-Center niederlassen. Erstere machen nun den Anfang, eröffnen an diesem Samstag (13. Juli) um 9 Uhr im früheren Netto-Ladenlokal. „Auf einer Verkaufsfläche von 741 Quadratmetern finden Kund*innen künftig über 6000 Produkte“, heißt es in einer Pressemitteilung. Darunter sind Dekoration, Heimwerkerbedarf, Textilien oder Spielzeug.
Woolworth-Sprecherin Diana Schönfeld bestätigte im Juni auf WAZ-Anfrage, man habe ebenfalls einen Mietvertrag abgeschlossen. „Unser Store eröffnet voraussichtlich im Spätherbst 2024.“ Nach WAZ-Informationen wird für Woolworth der Gewerbebereich neben/hinter dem Rewe umgebaut. „Insgesamt umfasst die Fläche 1190 Quadratmeter, wovon 1060 Quadratmeter die Verkaufsfläche bilden“, so Schönfeld
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Bei der Eröffnung des Woolworth im Uni-Center handelt es sich dann um die fünfte Filiale in Bochum. Zuletzt hatte das Unternehmen als Ankermieter im neuen Husemann-Karree in der Innenstadt die Türen geöffnet. „Für eine Ansiedlung setzen wir ein lebendiges Handelsumfeld, eine gute Erreichbarkeit und Anbindung sowie nahegelegene Parkmöglichkeiten voraus“, sagt Diana Schönfeld. „Der Standort im Uni-Center erfüllt unsere Anforderungen und wir betrachten unsere Ansiedlung als attraktive Ergänzung des Branchen-Mixes sowie als Frequenzbringer für den gesamten Handelsstandort.“
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Auch Grand-City-Property (GCP), Eigentümer des Uni-Centers, hält sich noch bedeckt. Es sei Teil „unserer langfristigen Strategie, die Vielfalt der Angebote im Uni-Center noch weiter auszubauen und das Center weiter zu beleben“, teilt Sprecherin Teresa Staill auf WAZ-Anfrage mit. Umso erfreulicher seien daher „die kürzlichen Anmietungserfolge: Vier weitere neue Mietverträge sind unterzeichnet worden. Dabei handelt es sich um zwei Einzelhandelsunternehmen sowie um zwei gastronomische Angebote, die sich im Uni-Center ansiedeln werden.“ Für verschiedene weitere Optionen gebe es „konkrete Interessenten“.
Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) freut sich über diese positive Entwicklung, die er schon nicht mehr für möglich gehalten hatte. Breitkopf verbindet diesen Aufschwung auch mit der neuen Center-Managerin, die auf die Politik zugegangen sei. „Das kam schon sehr überraschend.“ Von GCP habe man das so nicht gekannt.
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Das Füllen des Leerstandes könne aber nur der Anfang sein, findet Breitkopf. Es müsse dringend eine öffentliche Toilette her. Und auch ein Post-Shop sei wünschenswert. Dahingehend habe er positive Signale empfangen.
Die kommen auch aus der GCP-Unternehmenszentrale in Berlin: „Was einen möglichen neuen Post-Shop betrifft, suchen wir bereits den Austausch mit der Post“,verrät Sprecherin Teresa Staill. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Post den Besuchern des Uni-Centers eine solche Anlaufstelle wieder bieten würde. Das weitere Vorgehen bezüglich der öffentlichen Toilette befindet sich aktuell ebenfalls in aktiver Prüfung.“
Zurück ins Uni-Center?
Auch bei der Sanierung des Uni-Center-Gebäudes scheint sich etwas zu tun. Nachdem durch feuchte Stellen Schimmel entstanden ist, hatte sich die Stadt Bochum mit ihren Angeboten aus zwei Etagen zurückgezogen, auch mit der Bezirksverwaltungsstelle. „Jetzt heißt es, die Wasserprobleme seien behoben und auch der Schimmelbefall soll bis Ende des Jahres beseitigt sein“, berichtet Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD).
Ob die Bezirksverwaltungsstelle mitsamt der Bezirksvertretung dann zurückkehrt, sei derzeit völlig offen. „Das müssen Stadt und Eigentümer aushandeln“, sagt Breitkopf. Da der Standort allerdings sehr zentral im Stadtbezirk liegt und gut zu erreichen ist, könnte er sich mit dem Gedanken gut anfreunden. Zumal die im Raum stehende Alternative im Neubaugebiet neben der Erich-Kästner-Gesamtschule Letzteres eben nicht sei. „Und da reden wir von frühestens 2028.“
Derzeit sind Verwaltung und Politik im Süden nicht mehr gebündelt. Die Verwaltungsstelle ist provisorisch im Amtshaus in Weitmar untergebracht, die Bezirksvertretung tagt in der Schillerschule in Wiemelhausen und die Fraktion haben ihre Räume im Technischen Rathaus in der Innenstadt. „Das ist schon schwierig“, sagt Breitkopf.