Bochum-Gerthe. Manch ein Bochumer erfreute sich an Wildblumen auf einer Wiese. Doch die wurden nun abgeschnitten. „Raubbau“, klagen Naturschützer an.
Manchmal entsteht Schönes ganz von selbst: Auf der Wiese am Maria-Hilf-Krankenhaus in Bochum sorgte ein farbenfroher Blühstreifen für Freude bei Passanten auf der Straße Hiltroper Landwehr. Bis der Rasenmäher kam – sehr zum Ärger eingesessener Gerther Bürger.
Katharina Jaedicke: „Der schöne Blühstreifen wurde plötzlich abgemäht. Ich habe die verdutzten Arbeiter angebrüllt, ob sie bescheuert seien, denn schließlich hat die Natur, haben die Insekten doch so etwas so dringend nötig.“
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Sie engagiert sich stark für die Natur. Im Hiltroper Volkspark zählt und dokumentiert sie seit 2007 gemeinsam mit ihrem Mann Schmetterlinge für den Naturschutzbund (NABU) – einmal in der Woche. Die frühere Presbyterin an der Erlöserkirche bedauert: „Solche Blumenwiesen gibt’s heute doch kaum noch.“
Auch ihr Mann Wulf Jaedicke hat sich aufgeregt. „Der Blühstreifen sah wirklich hübsch aus, mit roten Mohn- und blauen Kornblumen. Wir konnten eine ältere Frau beobachten, die sich ebenfalls begeisterte und einige Blumen pflückte. Dass diese Idylle so brutal zerstört wurde, ist einfach schade.“
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Auf Anfrage beim Katholischen Klinikum Bochum erklärt Pressesprecher Jürgen Frech: „Dieses Wildkraut am Rande der Einfahrt zum Krankenhaus wurde von niemandem angelegt, sondern säte sich selber aus.“ Er habe mit dem Gärtnereibetrieb gesprochen. Dieser hatte den Auftrag, den Rasen zu mähen, und habe dabei auch die Blumen abgeschnitten. „Der Betriebsleiter hat mir aber versichert, dass die Blumen keine ökologische Bedeutung hätten.“
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Das wird die engagierten Naturschützer Jaedicke wenig besänftigen: „Das ist Raubbau an der Natur“. Sie erinnern an das anhaltende Insektensterben und wollen auch andere mehr für den Umweltschutz sensibilisieren.