Bochum. Mit einer Wärmebilddrohne spüren Bochumer Jäger Rehkitze und Junghasen in Feldern auf. Sonst könnten sie grausam ums Leben kommen.
Zum Schutz von Rehkitzen, Junghasen und anderen Tieren, die versteckt in bewirtschafteten Feldern liegen, arbeitet die Kreisjägerschaft in Bochum jetzt mit einer Wärmebilddrohne. Sie soll die Tiere, die noch keinen natürlichen Fluchttrieb besitzen, davor bewahren, beim Mähen getötet zu werden.
Wie Jägerin Alexandra Degirolamo sagt, gab es in diesem Jahr bereits zehn Einsätze, beispielsweise unter der Kosterbrücke in Stiepel. Gerettet wurden unter anderem zwei Rehkitze. Sie wurden an den Rand des Feldes getragen und waren somit in Sicherheit.
Rehkitze sollen nicht direkt angefasst werden
Dabei wurden Handschuhe und Gras benutzt, denn am Kitz darf kein fremder, kein menschlicher Geruch anhaften, weil sonst die Ricke ihr Jungtier bei der Rückkehr verstoßen könnte. Mutter- und Jungtier finden sich über Rufe wieder.
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Die Einsätze finden immer kurz vor Sonnenaufgang statt. Dann ist das Feld noch kühler, so dass ein warmer Tierkörper mit der Wärmebilddrohne leichter zu lokalisieren ist. Die Fundstellen werden von der Drohne auf einen Bildschirm am Boden übertragen.
Auch ein Wildentengelege wurde auf einem Bochumer Feld aufgespürt
Aufgespürt wurde von dem ehrenamtlichen Kitzretterteam auch ein Wildentengelege. Die Eier wurden zu einem Landwirt nach Langendreer gebracht, wo seine Hühner das Brüten übernahmen.
Landwirte können die Drohne der Jäger bestellen, bevor sie ihr Feld mähen. Die Nachfrage sei hoch, heißt es in der Kreisjägerschaft. Deshalb plant sie noch in diesem Jahr die Anschaffung einer zweiten Drohne mit Thermaltechnik. Die Kitzretter sind unter 0234 973 58845 zu erreichen. Für Mitglieder der Jägerschaft Bochum sind die Dienste kostenlos.