Bochum.. Neun Teams angehender Maschinenbauingenieure traten zum „Flying Ei“-Wettbewerb an der Ruhr-Universität an. Dabei wurden Eier mit Druckluft in den Himmel geschossen, mussten aber unversehrt auf dem Boden landen.

Was passiert mit einem handelsüblichen rohen Bio-Hühnerei der Größe M, das mit einem Druck von 2,5 bar in die Luft katapultiert wird? Es kommt reichlich deformiert als Eiermatsch wieder auf der Erde an, sollte man meinen. Denkste. Dass das ovale Flugobjekt durchaus unversehrt zu Boden gleiten kann, bewiesen angehende Maschinenbauingenieure am Dienstag (3. Mai) an der Ruhr-Universität beim traditionellen Konstruktionswettbewerb „Flying Ei“.

Die Aufgabe war klar: Die Studenten mussten eine Vorrichtung bauen, in der das Ei in einem etwa zwei Meter langen Plastikrohr – der „Kanone“ – in steilem Winkel gen Himmel geschossen wird, und worin es möglichst sanft wieder auf dem Erdboden landet. Das Konstrukt musste zwischen 200 und 500 Gramm schwer sein. Das Team, dessen Vorrichtung das Ei am längsten in der Luft hält und unversehrt auf den Boden zurück bringt, gewinnt.

Sieger stand bereits nach dem zweiten Durchgang fest

Neun Teams traten zum Wettbewerb an und hatten die verschiedensten Konstruktionen ausgetüftelt. Mal war es eine Rakete aus Holz, mal ein Aluminiumgestell. Meistens musste aber eine einfache Plastikflasche herhalten, die aufgeschnitten und wahlweise mit Schaumstoff, Gelatine oder Folie ausgekleidet wurde. Ein Fallschirm sollte den Sturz der Geschosse bremsen.

Schon nach dem zweiten von drei Durchgängen standen die Sieger eindeutig fest: Team 6, das mit Marcel, Nils, Ilja und Thu, der einzigen Frau im Wettbewerb, an den Start ging, erreichte eine Fabelzeit von 74 Sekunden. Eine gefühlte Ewigkeit schwebte ihr Ei am improvisierten Fallschirm durch die Lüfte und landete am Ende etwa 200 Meter weiter im Baum. Doch es war heil geblieben, der Wettbewerb damit quasi entschieden. „Das ist so geil gewesen“, freute sich Ilja überschwänglich, „wir können im dritten Versuch nichts mehr besser machen.“

"Der Wind war das Problem"

Die Konkurrenz hatte bei wechselnden Windbedingungen Mühe, ihr Ei länger als zehn Sekunden in der Luft zu halten. Der Stimmung unter den knapp 100 Studierenden tat das keinen Abbruch. Schon nach dem ersten Durchgang ging „La Ola“ durch die Runde, bei Pils und Grillwurst genossen sie die willkommene Abwechslung zum trockenen Studentenalltag.

Zu Beginn sah es noch nach einem engen Rennen um die Siegerkrone aus. Besonders trickreich fiel die Konstruktion von Jens, Sebastian, Tim, Lukasz und Alexander aus. Sie versuchten, ihren Fallschirm samt Ei ähnlich wie einen Drachen vom Boden aus zu steuern und somit länger in der Luft zu halten.

Die Gruppe um Hüseyn, Salih, Jan, Amin, Tom und Yavuz brachte gleich zweimal in Folge das Kunststück zustande, ihr Geschoss auf das benachbarte IA-Gebäude zu katapultieren. „Der Wind war das Problem“, so Jan, „mit etwas mehr Glück können wir das Ei vielleicht 18 Sekunden in der Luft halten.“ Da kannte er die Zeit des Siegerteams noch nicht.