Bochum-Querenburg. In einem Hochhaus in Bochum-Querenburg kommen seit zwei Monaten keine Pakete mehr an, sagen die Bewohner. Das sagt DHL zu den Vorwürfen.

Was für ein Ärger: „Seit zwei Monaten kommen bei uns keine Pakete mehr an“, sagt Emma Kupscher. Die 66-Jährige wohnt mit ihrem Mann Alexander (64) in einem Hochhaus am Hustadtring 81. Wie viele ihrer ebenfalls älteren Nachbarinnen und Nachbarn empfängt sie häufig Pakete vom Paketdienst DHL. Das Hochhaus hat 96 Wohnungen, die Namen auf dem Klingelschild sind nicht immer gut lesbar. Doch was lange kein Problem gewesen zu sein scheint, ist nun schwierig geworden.

„Der Bote klingelt nicht mehr“, schildert Brigitte Steinberger das Problem. Stattdessen klebe er die Benachrichtigung zum Abholen an die Haustür. Gerade wenn es windig sei, könnten die flatternden Zettel da jedoch leicht verloren gehen. Und: „Eigentlich ist bei uns doch immer jemand Zuhause…“, sagt die 70-Jährige.

Pakete kommen nicht an – und landen in einer entfernten Packstation

Das Problem mit dem DHL-Lieferungen zieht noch weitere Kreise: Oft würden die nicht bei den Anwohnern zugestellten Pakete in die Packstation hinter dem Uni-Bad geliefert, anstatt sie beim Paket-Laden um die Ecke abzugeben. Für die Seniorinnen und Senioren – von denen einige auf den Rollator angewiesen sind – allein wegen der weiten Strecke eine nicht zu bewältigende Aufgabe. „Wir müssen dann Bekannte um Hilfe bitten, aber das kann es doch auch nicht sein.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Hustadtring Nr. 81 ärgern sich über DHL.
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Hustadtring Nr. 81 ärgern sich über DHL. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Brigitte Steinberger will den DHL-Boten einmal zufällig getroffen und mit ihrem Ärger konfrontiert haben. Doch der habe nur mit den Schultern gezuckt. „Keine Zeit, hat er mir gesagt.“

Bei DHL zeigt man sich auf Nachfrage gelassen. „Wir haben zugestellt und wir werden zustellen“, sagt Pressesprecher Achim Gahr. „Wenn keiner öffnet, dann stellen wir eine Benachrichtigung zu“, so heißt es weiter. Dass Benachrichtigungen „einfach an die Haustür“ gehängt oder gar nicht geklingelt werde, das sei nicht erlaubt. „Es gilt, dass die Pakete bis zur Wohnungstür zugestellt werden. Auch in einem Hochhaus“, sagt Achim Gahr. Warum das möglicherweise nicht so gelaufen sei, das werde intern geklärt.

Anwohner wünschen sich eine Packstation – DHL erteilt dem eine Absage

Die Anwohnerinnen und Anwohner des blauen Hochhauses am Hustadtring haben indes schon eine Idee, wie sie dem Paketboten Arbeit ersparen können, aber nicht selber ihren Bestellungen hinterherlaufen müssen. „Wir fänden es toll, wenn es eine kleine Packstation direkt bei uns im oder am Haus geben könnte“, sagt Brigitte Steinberger. „Da kann der Bote unten direkt alle Pakete abliefern und wir haben den Ärger nicht.

Dem Wunsch nach einer eigenen Packstation direkt am Haus erteilt der DHL-Sprecher allerdings eine Abfuhr. „Eine Packstation braucht einen gewissen Durchlauf, das würde sich nicht lohnen.“ 60 bis 100 Fächer habe eine solche Station, die Fächer würde zwei- bis dreimal täglich geleert werden.

Er schlägt vor, dass die Bewohner bei der DHL vermerken lassen, dass ihre Pakete lieber in einem Paketladen, statt in der entfernten Packstation landen. „Das würde doch sicher auch schon helfen.“