Querenburg. Ein Naturspielplatz in Bochum-Querenburg soll zu einem Mehrgenerationenplatz umgebaut werden. Doch bei den Bürgern kommen die Pläne nicht gut an.

Modern ist der Naturspielplatz an der Universitätsstraße in Bochum-Querenburg tatsächlich nicht. Es gibt dort eine weite offene Wiese, viele Bäume, Baumstämme zum Balancieren und nur eine in die Jahre gekommene Schaukel in der Mitte. Drumherum gibt es viel Natur, wo Kinder sich austoben können. Die Stadt Bochum hat sich nun vorgenommen, diesen Platz aufzuwerten und zu einem Mehrgenerationenraum zu machen. Bei den Nutzern des Spielplatzes kommen die Pläne der Verwaltung allerdings gar nicht gut an. Das stellte sich bei einer Spielplatzbegehung heraus.

Stadt Bochum will Naturspielplatz umbauen – Bürger sind dagegen

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Die Stadt Bochum hat große Pläne: So soll ein Calisthenics-Gerät für Jugendliche und Erwachsene aufgebaut werden, wo man mit dem eigenen Körpergewicht trainieren kann, um Muskeln aufzubauen. Auch ein Balltrichter und eine Breitwippe soll es speziell für die jüngeren Kinder geben. Zudem ist vorgesehen, den Platz einzuzäunen.

Die Bürger finden das gar nicht toll. Sie würden den Spielplatz gerne so behalten, wie er ist – mit einer besseren Ausstattung speziell für die kleinen Kinder. Monika Kobek erklärt, dass die Natur den Platz ausmacht. Sie sei öfter hier mit ihren Enkelkindern, die in der Nähe wohnen „und sie sind dann immer zwei Stunden beschäftigt“ sagt sie. Sie schätzt sehr, dass die Kinder da alleine ihrer Neugier nachgehen und in der Natur spielen können. Wenn die Stadt die Natur entfernen würde, dann sei der Platz wie jeder andere Spielplatz, meint Kobek.

Mathis hat eigene Pläne für den Naturspielplatz in Bochum-Querenburg – und diese auch aufgemalt.
Mathis hat eigene Pläne für den Naturspielplatz in Bochum-Querenburg – und diese auch aufgemalt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Mareike Schmidt und Sabine Krombächer, beide Mütter von Kleinkindern, machen sich Sorgen, dass die neuen Entwicklungen den Platz weniger angenehm für ihre Kinder machen. Krombächer befürchtet, dass sich „merkwürdige Leute hier aufhalten“, wenn er für alle Generationen gedacht ist. Daher finden sie auch das Calisthenics-Gerät für unnötig. Dafür fehle in der Umgebung auch die Zielgruppe.

Die Stadt hat die machbaren Anregungen aufgenommen und will sie in die Planung mit einfließen lassen. Ob ein Mehrgenerationenplatz damit aber vom Tisch ist, ist wohl nicht zu erwarten.