SPD zeigt sich robust und will Koalition mit Grünen erneuern
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Bochum.. Erstmals seit 1975 gelingt es der SPD einen Abwärtstrend bei Kommunalwahlen zu stoppen und sich zu stabilisieren. Aber die Partei verliert leicht. Die Grünen legen dagegen zu und verbessern sich. Beide Parteien sendeten am späten Abend Koalitionssignale aus. Die Gespräche sollen in der nächsten Woche beginnen.
Jubeln dürfen die Leute schon, jedenfalls soweit sie sich als Anhänger den rot-grünen Rathaus-Koalitionären zugehörig fühlen. Doch für eine überschäumende Champagner-Party reichten die Ergebnisse kaum, die am Sonntagabend – trotz zuerst ausgezählter Europawahl – recht zügig auf die großen Monitore im Ratssaal geworfen wurden.
Alle Signale standen auf Fortsetzung des rot-grünen Bündnisses, wobei es diesmal insgesamt 13 Parteien und Gruppen in den Rat geschafft haben – ein kleiner Rekord in der Bochumer Nachkriegsgeschichte.
Abwärtstrend bei der SPD gestoppt
Eine robuste SPD, die gegenüber den letzten Kommunalwahlen minimal (0,25 %) an Stimmen verlor, zeigte sich bei einer erneut zurückgegangenen Wahlbeteiligung von nur noch 48,65 Prozent verhalten optimistisch: „Es ist uns gelungen, erstmals seit 1975 einen Abwärtstrend zu stoppen.“ Er machte dafür auch eine Öffnung der Partei für Ideen von außerhalb verantwortlich. Das habe sich ausgezahlt.
Strahlende Sieger, trauernde Verlierer
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Auch Manfred Preuß, der voraussichtlich künftig die Grünen im Rat führen wird, betonte, dass eine „erfolgreiche Zusammenarbeit mit der SPD“ nun fortgesetzt werden solle. In bestimmten Bereiche sollten allerdings verstärkt grüne Akzente gesetzt werden. Kreis-Sprecherin Ditte Gurack: „Ich bedauere das Auftauchen der Rechtspopulisten, damit werden wir uns auseinanderzusetzen haben.“ Die Grünen hatten im Vergleich zur letzten Kommunalwahl ihren Stimmenanteil um 0,4 auf 12,8 Prozent erhöhen können.
Aus dem Stand etablierte sich die AfD als fünftstärkste lokale Kraft in Bochum. Sie hatte mit einem stark anti-europäisch geführten Wahlkampf bis in die Stadtteile hinein um Stimmen geworben. 4942 Stimmen vereinigte die Partei auf sich.
84 Mitglieder im neuen Stadtrat
Durch Überhang-Mandate wird der neue Stadtrat noch einmal zwei Sitze mehr haben als in der vergangenen Legislaturperiode. Mit jeweils einem Sitz werden die NPD, Pro NRW, die Soziale Liste, die Freien Bürger und die Stadtgestalter vertreten sein. Die Piraten und die UWG erhalten jeweils zwei Mandate. Überraschend war für viele Beobachter, dass es den Linken gelungen war, trotz einer personellen Neuaufstellung das Ergebnis der letzten Kommunalwahl sogar zu halten. Die Partei verspricht mit frischem Wind eine linke Politik in den Rat zu tragen. Sie erhalten vier Mandate und sind damit hinter den Grünen jetzt die viertstärkste Kraft.
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