In vielen Jugendlichen steckt enormes Potenzial, davon sind Mira Stepec und Radoslaw Smilgin vom Verein Durchstarten überzeugt. Doch die Bewerbungs-Hürde zu einem Ausbildungsberuf ist hoch. Viele Jugendliche scheitern an ihren schlechten Schulnoten, obwohl sie Talent haben. Das will Durchstarten seit Ende des Jahres 2013 ändern. Der Verein will einerseits Interesse an Ausbildungsberufen wecken, aber andererseits die Jugendlichen auch langfristig begleiten.

Mit Empfehlung geht es leichter

Mittlerweile werden den Schülern bei Workshops Ausbildungsberufe wie Friseur, Koch oder Florist nähergebracht, den Ursprung hat das Projekt aber an einer ganz anderen Stelle.

Im Rahmen der Initiative „Teach First“ organisierte Mira Stepec ein Projekt, bei dem Schüler, Eltern und Lehrer unter Anleitung eines renommierten Kochs zusammen ein Essen zubereiten konnten. Einem besonders talentierten Schüler stellte der Koch sogar ein Empfehlungsschreiben aus.

„Wir haben gemerkt, dass dieser Schüler bei Bewerbungen daraufhin viele positive Rückmeldungen bekommen hat“, erläutert Mira Stepec. Das war der Auslöser, den Verein Durchstarten ins Leben zu rufen.

Bei den Workshop-Tagen bekommen die Jugendlichen, die sich zuvor freiwillig und kostenfrei angemeldet haben, nach ein wenig Theorie vom Profi einen praktischen Einblick in den jeweiligen Beruf. Der Friseur erklärt zum Beispiel, wie der Lockenwickler einzuwickeln ist, der Koch zeigt eine Schnitt-Technik. Anschließend dürfen die Schüler ausprobieren und bekommen im Anschluss ein Zertifikat darüber, dass sie am Workshop teilgenommen haben.

Besonders engagierte Workshop-Teilnehmer werden vom Verein weiterhin begleitet: „Wir sprechen dann mit Jugendlichen und sagen ihnen, dass sie uns bei Problemen mit der Ausbildung zum Beispiel über Whats-App (einem Programm zum Austausch von Nachrichten mittels Handy, Anm. der Redaktion) anschreiben können“, sagt Smilgin. So hilft der Verein bei Bedarf unter anderem auch bei Bewerbungsschreiben.

Erste Erfolge stellen sich ein

Durch die Workshops lernen die Betriebe die Schüler aber auch direkt kennen, ganz ohne Bewerbung. So zeigt sich ein Schüler vielleicht besonders engagiert, der sonst wegen schlechter Noten keine Chance gehabt hätte. Erfolge hat der Verein schon zu verzeichnen: „Eine Workshop-Teilnehmerin macht zum Beispiel jetzt ein Jahrespraktikum in einem Friseurbetrieb“, so Smilgin.