Bochum.. Das Deutsche Rote Kreuz begeht in diesem Jahr gleich drei Jubiläen: 150 DRK in Deutschland, 125 Jahre in Bochum und 40 Jahre Haus Fortuna. Das wird mehrfach gefeiert. Für das DRK Bochum arbeiten auch rund 250 Menschen ehrenamtlich. Gebraucht werden noch mehr: „Wir haben restlos Bedarf.“

Carl Gerhard Rohm (Vorstand, links im Bild) und Günter Oestreich (Vize-Präsident) vom DRK.
Carl Gerhard Rohm (Vorstand, links im Bild) und Günter Oestreich (Vize-Präsident) vom DRK. © Ingo Otto / WAZ FotoPool | Ingo Otto / WAZ FotoPool

Die Garagentore des Geländes sind mit zeitlosen Tugenden und Idealen beschriftet: „Menschlichkeit“, „Unabhängigkeit“, „Unparteilichkeit“, „Einheit“, „Freiwilligkeit“. Das hat sich das Deutsche Rote Kreuz an der Holtbrügge auf die Fahnen geschrieben. In diesem Jahr will der Kreisverband Bochum seine Qualitäten besonders herausstellen, denn er feiert gleich drei Jubiläen: Seit 150 Jahren gibt es das DRK bundesweit, seit 125 Jahren in Bochum - und vor 40 Jahren wurde das Haus Fortuna gegründet, das später zusammen mit Haus Flora zum „Haus der Generationen“ geworden ist.

Dieses Alten- und Pflegeheim mit 258 Plätzen (plus 18 Tagespflegeplätze) ist das größte Einzelunternehmen des Bochumer DRK. Elf Millionen Euro werden dort pro Jahr umgesetzt. Insgesamt setzt das DRK Bochum 14 Millionen um. Allerdings: „Wir sind ein Non-Profit-Unternehmen“, sagt Vorstand Carl Gerhard Rohm. Man sei schließlich gemeinnützig.

Auch bei Heimspielen des VfL Bochum ist das DRK im Einsatz

Mancher Außenstehende verbindet mit dem DRK kaum mehr als Blutspenden. Aber von wegen. Das DRK ist sowohl eine nationale Hilfsgesellschaft und damit zum Beispiel im Katastrophenschutz tätig (zumeist ehrenamtlich) als auch in der Wohlfahrt: in der Pflege, im Sanitätsdienst, im Hospizdienst, in der Aus- und Weiterbildung, im Rettungsdienst, im Krankentransport und in der Kinderbetreuung. Das DRK war zum Beispiel beim Grönemeyer-Konzert 2012 im VfL-Stadion im Einsatz und ist es im nächsten Mai/Juni wieder an selbiger Stelle bei den „Toten Hosen“. Bei Heimspielen des VfL ist das DRK ebenfalls präsent. Nicht zuletzt baut das „Jugend-Rotkreuz“ den Sanitätsdienst an zwölf Bochumer Schulen auf und stellt Darsteller für Notfallübungen.

350 Menschen arbeiten hauptberuflich für das DRK Bochum, hinzu kommen rund 100 nebenberuflich Beschäftigte - und rund 250 Menschen, die ihre Zeit und Leistungskraft ehrenamtlich zur Verfügung stellen.

Diese Freiwilligen werden von Dieter Herzig betreut. Im Hauptberuf arbeitet er im Katastrophenschutz. Um die Ehrenamtlichen kümmert er sich zusätzlich - und seinerseits ehrenamtlich. In fast allen Bereichen des DRK gibt es noch viel Platz für Freiwillige. „Wir haben restlos Bedarf“, sagt Herzig. Die Aufgaben sind teilweise anspruchsvoll, zum Beispiel wenn jemand mit dem Defibrillator umgehen muss oder mit einem Oxylog, einem Beatmungsgerät für die Erstversorgung von Notfallpatienten. „Das setzt gute Arbeit voraus.“

Veranstaltungen zu den Jubiläen

Aber auch ohne größere Ausbildung finden Ehrenamtliche beim DRK jederzeit eine sinnvolle Tätigkeit. „Wir finden für jeden Ehrenamtlichen eine Aufgabe“, sagt Herzig. Interessenten können sich unter der DRK-Rufnummer 0234/9445 118 melden.

Das DRK feiert seine Jubiläen. Am 23. März gibt es einen „Erste-Hilfe-Tag“ am Husemannplatz. Am 8. Mai findet der „Welt-Rot-Kreuz-Tag“ im Hauptbahnhof statt. Reisende erhalten unter dem Motto „150 Jahre DRK - kein kalter Kaffee“ einen warmen Kaffee. Am 13. Juli wird Sommerfest am DRK-Gelände gefeiert, am 12. Oktober ein großes Familien- und Nachbarschaftsfest.