Bochum-Langendreer. Weil der Raum im Seniorenbüro Bochum-Ost nicht mehr genutzt werden konnte, musste das Team vom Repair-Café raus. Nun fand sich eine neue Bleibe.

In der letzten Woche stand das Telefon von Reinhard Schulte nicht mehr still. Ein Anrufer nach dem nächsten wollte dem 75-Jährigen ein Angebot machen. Der hatte sich nämlich Anfang Februar gemeinsam mit seinem fünfköpfigen Team des Repair-Cafés im Bochumer Osten auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten gemacht.

Die alten Räume im Seniorenbüro Ost an der Alten Bahnhofstraße waren kurzfristig für eine neue Bürokraft benötigt worden. Heute sagt Schulte: "Wir sind überwältigt von der Resonanz, wir haben sehr viele Angebote bekommen."

Zahlreiche Angebote erhalten

Er habe nicht erwartet, dass im Bochumer Osten teilweise so viel Leerstand herrsche. "Uns hat das als Repair-Café ein neues Wertegefühl zurückgegeben", sagt der Rentner. Nach der Nachricht, dass die Anlaufstelle im Seniorenbüro nicht weiter genutzt werden kann, herrschte bei dem Team aus Ehrenamtlern nämlich erst einmal ziemliche Enttäuschung.

"Wir haben uns wirklich ein bisschen rausgeworfen gefühlt", erinnert Schulte. Einmal monatlich hatte das Repair Café im Seniorenbüro Radios, Staubsaugern, Lampen und Co wieder neues Leben eingehaucht - kostenfrei. Für Besucher gab es während der Wartezeit Kaffee und Kuchen. 

Neue Bleibe gefunden

"Unsere Anforderungen an den Raum waren ja doch speziell, umso schöner, dass sich so viele gemeldet haben", sagt Schulte. Wunsch des Teams war es nämlich, ausreichend Platz fürs Reparieren zu haben, Werkzeug verstauen zu können und an einer Küchenzeile die Möglichkeit zum Kaffeekochen zu haben. 

Nun ist eine neue Bleibe gefunden: Fortan ist das Repair-Café in den Räumlichkeiten in der Stadtbücherei an der Lessingschule (Unterstraße 71) anzutreffen. "Ein Werkraum, wie er nicht besser sein könnte", beteuert Schulte. Im Vergleich zur Alten Bahnhofstraße hätte sich die Situation nun sogar verbessert.

Umzug und Neustart im März

Wenige Tage nach dem Anruf habe man sich die Räume angesehen und sei sofort überzeugt gewesen. Angebote kamen beispielsweise auch vom Luther-Lab, vom gemeinnützigen Wohnungsverein oder vom ehemaligen Opelgelände "Mark51.7".

Der Umzug soll im März 2022 erfolgen. "Aktuell führen wir das Repair-Café aufgrund der Corona-Situation sowieso nicht durch. Aber zeitnah ist mit Lockerungen zu rechnen", schätzt Schulte. Man wolle erst wieder loslegen, wenn man sich wieder voll aufs Tüfteln konzentrieren könne, und nicht zusätzliche Kontrollen durchführen müsse. "Darauf freuen wir uns aber schon ziemlich", sagt Schulte.