Werne.. Bebauungsplan Werner Hellweg: Satzungsbeschluss steht Ende des Monats in der Bezirksvertretung Ost auf der Tagesordnung. Nachbarn klagten gegen Vorhaben
Die Pläne des Discounters Aldi, sich am Standort Werne zu verlagern, um sich zu vergrößern, sind bereits Jahre alt, und immer wieder gab es Widerstand aus der Nachbarschaft. Aldi will seit Jahren vom Werner Hellweg 502 umziehen zur Hausnummer 517-521.
2011 klagte ein Anwohner gegen das Bauvorhaben mit 137 Parkplätzen, weil er insbesondere wegen der Lärmbelästigung um die Wohnqualität fürchtete. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen beschloss eine „aufschiebende Wirkung“ und somit einen sofortigen Baustopp. Aldi wiederum verkleinerte seien Neubau planerisch, sowohl in der Verkaufsfläche als auch den Parkplätzen (nur noch 70). Auch gegen diese von der Stadt erteilte Baugenehmigung wurde geklagt. Das Verwaltungsgericht folgte in erster Instanz der Argumentation der Verwaltung, das Oberverwaltungsgericht aber hob die Baugenehmigung auf.
Daraufhin wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Damit sollten die planungsrechtlichen Voraussetzungen für einen großflächigen Lebensmittelmarkt geschaffen werden, zumal das Stadtteilzentrum Werne damit gestärkt werden könne, soweit die Verwaltung. Nebenbei soll nun auch Grundstückseigentümern, die in räumlicher Nähe zum Discounter-Neubau anbauen wollen, ein Interessensausgleich angeboten werden; die Stadt hatte die Bauvorhaben per Veränderungssperre zunächst versagt mit Blick auf mögliche Belästigungen der Wohnnutzung durch Aldi. Nach einem Lärmgutachten könne diese Gefahr nun ausgeschlossen werden.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost am 29. Januar nun geht es um den Satzungsbeschluss, der laut Stadtsprecherin Barbara Gottschlich noch vor der Wahl erfolgen soll: „Dann kann Aldi neu beantragen.“
Die Verwaltung sieht in der Verlagerung des Lebensmitteldiscounters keine Nachteile für die Nachbarn: „Es ist davon auszugehen, dass sich die Parksituation in den umliegenden Straßen, insbesondere aber auch am Werner Hellweg nicht verschlechtern wird.“ Überdies sind schalltechnische Maßnahmen geplant. Und nicht alle Anwohner sind gegen die Pläne. Gerhard Rothkamp: „Wir wollen, dass Aldi in Werne bleibt.“ Er und einige seiner Nachbarn am Werner Hellweg fürchteten schon, der Discounter könnte sich nach den Klagen ganz aus dem Stadtteil zurückziehen.