Hofstede. Für verstorbene Bergleute im Ersten Weltkrieg wurde vor 75 Jahren ein Denkmal eingeweiht. Doch plötzlich war die Plastik verschwunden. Dem hartnäckigen Einsatz von Heinz Ensken ist es zu danken, dass die Plastik heute wieder in Bochum steht.
„Mit 475 Mitarbeitern starben 23 Prozent der Belegschaft der Zeche Constantin der Große (Schacht 1) im Ersten Weltkrieg.“ Daran erinnerte der Hofsteder Heinz Ensken, als er die Gedenkfeier für das Denkmal vom „Knochen-Karl“ eröffnete. Gemeinsam mit rund 100 Bürgern dachte er an die Einweihung des Denkmals an der Herner Straße /Ecke Vierhausstraße vor 75 Jahren sowie an dessen Rückkehr an seinen Ursprungsplatz vor 25 Jahren am 7. November 1987.
„Das Denkmal vor der Hauptverwaltung an diesem Standort diente zum Gedenken der Opfer im Ersten Weltkrieg sowie für diejenigen, die unter Tage starben“, meinte Ensken.
In den 80er Jahren erlebte die Bronzeplastik vom „Knochen-Karl“ eine besondere Reise. Mit dem Abriss des Verwaltungsgebäudes im Jahr 1973 im Zuge des U-Bahn-Baus verschwand die Plastik. Ensken, der früher auf Constantin arbeitete, war damals stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hofstede und Integrationsbeauftragter bei der Ruhrkohle AG. Hartnäckig suchte er die Plastik, fand sie vor der RAG-Hauptverwaltung in Herne und setzte deren Rückführung mit Hilfe politischer Freunde nach langen Gesprächen durch.
Denkmal erzählt von „schwerer Arbeit der Menschen im Bergbau“
Viele Beiträge der Gedenkstunde drehten sich deshalb um die Geschichte des Denkmals und um die Rückführung. Bürgermeisterin Gabriela Schäfer sprach nicht nur vom Zeitgeist unter dem das Hofsteder Denkmal entstand. Sie dankte auch Heinz Ensken für seinen Einsatz für ein Denkmal, das heute viel symbolisiere: „Es zeigt die schwere Arbeit der Menschen im Bergbau für ihren und den gesellschaftlichen Wohlstand aller.“ Toll fand sie zudem, dass die Bronzeplastik nun ein Erinnerungszeichen für die damaligen Menschen aus Hofstede sei.
Bürgermeisterin Birgit Klemczak aus Herne, RAG-Vorstandsmitglied Peter Schrimpf und Christoph Zöpel (Staatsminister a.D.) würdigten ebenfalls den Einsatz von Heinz Ensken. Die Ruhrkohle und das Thema Kultur seien keine getrennte Welten, machte Schrimpf zudem deutlich, als er Ensken eine Gedenktafel mit der Geschichte der Bronzeplastik überreichte. Zöpel wies wiederum darauf hin: „Ohne den Bergbau hätte es nicht diesen Wirtschaftswachstum im rheinisch-westfälischen Industrierevier gegeben, der weit über die Region hinaus für Wohlstand sorgte.“
Denn auch nach dem Zechensterben habe die damalige Generation an der Ruhr mit viele Flexibilität und Arbeitseinsatz den Strukturwandel vollzogen.