Bochum-Dahlhausen/Höntrop/Günnigfeld. Die Stadt Bochum lädt auf ihren Streuobstwiesen zum Ernten ein. Doch die Bürger kommen wegen des wucherndes Grases kaum durch.
Hüfthoch und sehr dicht steht das Gras auf vielen städtischen Streuobstwiesen. Die Stadt Bochum lädt die Bürger hier zum Selbstpflücken ein, alles kostenlos. Doch wer dort ernten will, muss sich derzeit erstmal durchs Dickicht kämpfen, um an die Obstbäume und an die leckeren Früchte zu kommen.
Selbstpflücker in Bochum genervt
Was einige Bürger auf die Palme bringt. „Da muss doch endlich mal gemäht werden, um durchzukommen. Sonst geht das kaum“, ärgert sich Monika Schulte auf der Obstwiese in Dahlhausen. Und auch eine Anwohnerin in Günnigfeld würde gern auf der städtischen Obstwiese im Bereich Friedhof-/Ostpreußenstraße ernten. Ihr Fazit lautet: „Hier durchzukommen durch das hohe Gras, das ist schon sehr schwierig. Vor allem auch für Kinder.“
Hohes Grad behindert Zugang zu Obstbäumen
Die Stadt Bochum klärt über den Hintergrund des hohen Graswuchses auf ihren Obstwiesen auf. „Die Mahd der Wiesen findet im Regelfall immer erst im Juli/August statt. Dies ist aus ökologischen Gründen so gewollt“, betont Stadtsprecher Peter van Dyk. Bei den Streuobstwiesen handele es sich um artenreiche Wiesen mit einem mehr oder weniger hohen Anteil an Wildblumen.
Insgesamt 21 Obstwiesen in Bochum
In diesem Jahr sind in Bochum vier neue Obstwiesen mit insgesamt 119 meist jungen Bäumen hinzu gekommen. Auf dann allen 21 städtischen Obstwiesen gibt es an rund 600 Bäume.Ein Übersichtsplan der freigegebenen Obstwiesen in Bochum findet sich auf www.bochum.de/obstwiesen
Stadt Bochum nennt ökologische Gründe
„Ziel ist, die natürliche Aussaat der Wildblumen zu gewährleisten. Da sie sich aktuell noch weitestgehend in voller Blüte befinden, ist eine Mahd im Juni zu früh. Auf einer Wiese wurden die Orchideen vor zehn Tagen noch in voller Blüte beobachtet.“ Aus diesen Gründen erfolge die Mahd der Streuobstwiesen frühestens ab Juli. Teils – wie an der Streuobstwiese Sudholzstraße – wurde der Randstreifen entlang des Fußweges und an den Sitzbänken gemäht, um die Verbindung hier freizuhalten.
Gemäht wir erst später
Das Interesse ist groß an selbst geerntetem oder gesammeltem Obst aus unserer Region. Die Stadt Bochum ermöglicht seit drei Jahren ihren Bürgern die Ernte von Obst auf 17 städtischen Obstwiesen – regional, saisonal, ungespritzt und kostenlos. In diesem Jahr sind vier neue Obstwiesen mit insgesamt 119 meist jungen Bäumen hinzu gekommen.
21 städtische Obstwiesen für Selbstpflücker in Bochum
Die Streuobstwiesen verteilen sich über alle Stadtbezirke. Das reicht von ganz unterschiedlichen Apfelsorten über Birnen, Kirschenflaume und Pflaumen bis Apfelquitten. Auf allen 21 städtischen Obstwiesen gibt es laut Stadt Bochum „an rund 600 Bäumen ausgefallene und alte Sorten verschiedener Früchte zu bestaunen und zu probieren, die es im Supermarkt nicht zu kaufen gibt“.
Jetzt besonders interessant seien die Kirschbäume, da die Kirschen seit Juni nach und nach erntereif werden. Hier gibt es Sorten wie „Große schwarze Knorpelkische“, „Hedelfinger Riesenkirsche“ oder „Schattenmorelle“. Da Kirschholz besonders leicht bricht, bittet die Stadt um einen sehr pfleglichen Umgang mit den Bäumen, damit keine Äste herausgebrochen werden – wenn man denn herankommt...