Goldhamme. Die Stadt Bochum hat dem Westend eine Brachfläche zur Verfügung gestellt. Bürger verwandeln sie mit ehrenamtlichem Engagement in einen Garten.
An der Vereinsstraße in Goldhamme, mitten in einem dicht bebauten Stadtteil, auf einer Fläche, auf der vor kurzem noch Autos parkten, Müll in den Sträuchern lag, Steinplatten begraben waren, haben engagierte Bürgerinnen und Bürger ein Urban-Gardening-Projekt aus dem Boden gestampft, das erstaunlich viel Interesse auf sich zieht.
„Die Garten-Idee ist in der Nachbarschaft gut angekommen, aber noch größer als die Begeisterung waren anfangs die Zweifel daran, dass es wirklich gelingen könnte, an dieser Stelle einen schönen grünen Ort zu schaffen“, erzählt Christoph Bast (IFAK e. V.). Er wohnt einen Steinwurf vom neuen Gemeinschaftsgarten entfernt und hat ehrenamtlich schon einen Naschgarten an der Griesenbruchstraße vor dem Ladenlokal von Botopia e. V. mit aufgebaut.
Förderung durch Bezirksvertretung Bochum-Mitte
Innerhalb weniger Wochen hat die Garteninitiative mittels einer Förderung durch die Bezirksvertretung Mitte in Eigenarbeit einen Staketenzaun aufgebaut, rundherum wachsen Blumen, Stachelbeeren, Salate und Kräuter, die aus der Nachbarschaft gespendet wurden.
Regentonne, Kompost, Totholzhaufen reihen sich neben eine Sitzecke und selbstgebaute Hochbeete, mittendrin ein Hochbeet aus dem Förderprogramm der Stadt Bochum. „Zweifel habe ich hier schon länger nicht mehr gehört, aber dafür viel Anerkennung, Interesse und Freude“, so Bast.
Gute Idee des Grünflächenamtes
Angefangen habe alles mit einer guten Idee, die das Grünflächenamt hatte, erzählt Stadtteilkoordinatorin Dorte Huneke-Nollmann. „Die Idee der Stadt bestand darin, eine eher triste Baulücke in ein bürgerschaftliches Urban-Gardening-Projekt umzuwandeln.“ Hierfür waren im Westend sehr schnell Interessierte gefunden, darunter viele Anwohnende, aber auch Vereine und Institutionen aus dem Stadtteil. Eine Frauengruppe aus dem Seniorenwohnheim Haus an der Bayernstraße ebenso wie junge Kleinfamilien und Studierende. Die Ruhrstadt Gartenmiliz und EssBo-Ernährungsrat-Bochum leisteten Starthilfe.
„Die Stadt hat eine Idee und viel Vertrauen in den Stadtteil geworfen und es hat sich schnell gezeigt, dass beides hier auf fruchtbaren Boden fällt“, sagt Dorte Huneke-Nollmann. „Dass die Idee im Westend aufgeht, davon war ich sofort überzeugt. Aber wie schnell aus der trostlosen Fläche etwas so Schönes gewachsen ist, wie viele Menschen sich mit Pflanzen, Tipps und tatkräftiger Hilfe beteiligen, das lässt mich doch staunen.“