Bochum. Weil die fünf Chemischen Untersuchungsämter im Regierungsbezirk Arnsberg Anfang 2014 verschmelzen, gehen mittelfristig Standorte verloren. Spätestens 2025 solle es nur noch ein Amt an einem Ort geben. Bis dahin immerhin scheint die Existenz des CUA Bochum an der Westhoffstraße gesichert.
Die Untersuchung von Getreide und Teigwaren, von Bier und Fruchtsäften und vor allem von Wasser, Trinkwasser ebenso wie Badewasser, Abwasser oder Grundwasser, das ist ihr „Geschäft“. Dabei kümmern sich die 40 Beschäftigten des Chemischen Untersuchungsamtes Bochum in ihren Laboren an der Westhoffstraße nicht nur um Proben aus Stadt und Umkreis. Zuständig sind sie in ihren Spezialbereichen für den gesamten Regierungsbezirk Arnsberg mit seinen knapp 3,7 Millionen Einwohnern.
Noch sind in diesem großen Einzugsgebiet vier kommunale Untersuchungseinrichtungen in drei Städten tätig: zwei in Bochum, wo seit 2010 auch das CLUA Dortmund seinen Sitz genommen hat, sowie in Hagen und Hamm, und das staatliche Veterinäruntersuchungsamt Arnsberg. Langfristig wird davon nur ein Standort übrig bleiben oder aber an anderer Stelle ein neuer, gemeinsamer Standort gegründet. Alle Partner haben sich im Vorjahr darauf geeinigt, zum 1. Januar 2014 das Chemische Veterinär- und Untersuchungsamt Südwestfalen zu gründen. Sie setzen damit als letzter Regierungsbezirk in NRW eine Vorgabe des NRW-Umweltministeriums um, eine solche zentrale Einrichtung zu gründen.
Kostenanteil soll sinken
Bis 2019 gibt es für die fünf bestehenden Ämter eine Standortgarantie, spätestens 2025 soll die Zusammenführung in einer Stadt erfolgen. Das Ziel: die Optimierung von Betriebsabläufen und die Verbesserung der Untersuchungsqualität. Da die Anforderungen an den Verbraucherschutz immer größer und damit vor allem der Apparateaufwand steigt sollen die Mittel gebündelt werden. Mittelfristig soll sich das buchstäblich auszahlen. Fünf Jahre nach Gründung der neuen Anstalt öffentlichen Rechts, so heißt es in einer Verwaltungsvorlage der Stadt, werde sich für Bochum das Entgelt zur Beteiligung an dem gemeinsamen Amt deutlich reduzieren.
Vollkommen offen ist noch, auf welchen gemeinsamen Standort es hinausläuft, zur Zeit pochen alle auf ihre Bedeutung und Zukunftsfähigkeit. „Die Standortwahl findet nach wirtschaftlichen Kriterien statt“, heißt es im Ergebnisprotokoll des entscheidenden Treffens von Stadtspitzen und Landräten im Juli 2012. Sicher scheint aus hiesiger Sicht zumindest zu sein, dass das Untersuchungsamt Bochum unter der Leitung von Dr. Paul Müller und den 40 Beschäftigten sowie das CLUA Dortmund (35) bis 2025 in Bochum bleiben. Denn das Gebäude an der Westhoffstraße hat die Entwicklungsgesellschaft EGR erst 2009/2010 mit einem Kostenaufwand von insgesamt etwa 14 Millionen Euro saniert und refinanziert diesen Umbau über eine 15-jährige Investitionsmiete. Die muss erst reinkommen, bevor die Mieter rausgehen. Wenn sie denn überhaupt gehen müssen.