Hordel. Der Versöhnungskirche droht nach dem Verkauf des Grundstücks der Abriss. Auch das Gemeindehaus soll zu Geld gemacht werden.
„Wir wollen ein Gemeinde-Leben hier im Stadtteil auch für die Zukunft sicherstellen!“ Das ist Walter Tschirch, dem Vorsitzenden des Bevollmächtigtenausschusses der evangelischen Kirchengemeinde Hordel, ganz wichtig. Seit Oktober 2011 ordnet der 61-jährige Pfarrer im Ruhestand mit einem vierköpfigen Team die Strukturen und Finanzen.
Im Zuge der Verabschiedung von Pfarrer Detlef Berghoff aus dem Amt wurde nun die Umsetzung der dabei entstandenen Pläne gestartet. „Die Gemeinde bezogen wir mit ein und stellten bei einer Versammlung Anfang April unsere Ziele vor“, so Tschirch.
Eine wichtige Frage der etwa 50 Besucher im Gemeindehaus an der Hannoverstraße war: „Bleibt unsere Versöhnungskirche stehen oder wird sie abgerissen?“ Die Antwort: Das Grundstück mit der Kirche und dem angeschlossenen Pfarrhaus wird im Zuge der Sanierung der Finanzen – 670 000 Euro Schulden (Stand September 2011) – verkauft.
Der zukünftige Investor, den es bisher noch nicht gibt, entscheidet dann, was mit dem Komplex passiert. Klar ist jedenfalls: Die Kirche wird, sobald die Gemeinde ein neues Gotteshaus hat, nicht mehr genutzt und entwidmet. Ein Abriss ist, wie im vergangenen Jahr berichtet, möglich.
Blick in die Gemeindezukunft
Die Bevollmächtigten schauen lieber in die Gemeindezukunft. „Wir erarbeiteten ein Konzept, dass das derzeit nicht genutzte Gemeindehaus an der Finefraustraße (Kolonie Dahlhauser Heide) als neues Zentrum für die Gemeindearbeit vorsieht“, erklärt Ausschussmitglied Wolfgang Mann.
Das Gebäude am evangelischen Kindergarten muss allerdings vorher für etwa 150 000 Euro renoviert werden. Das Geld dafür erwartet der Ausschuss aus dem Verkauf einer anderen Gemeindeimmobilie: dem in 2011 geschlossenen Kindergarten an der Hannoverstraße. Die Verhandlungen dafür laufen bereits. Das Gemeindehaus an der Hannoverstraße steht später ebenfalls zum Verkauf.
Für die zukünftigen Gottesdienste gibt es bereits Gespräche mit Propst Michael Ludwig von der katholischen Großgemeinde Peter und Paul. „In der Nachbarschaft an der Finefraustraße steht die derzeit an Sonntagen nicht genutzte Barbara-Kapelle. Die würde wir gerne nutzen“, erklärt Mann.
Um die Mitarbeiter der Gemeinde sowie um die zukünftige Anbindung der Gemeinde an andere evangelische Gemeinden kümmerte sich der Ausschuss ebenfalls. Tschirch: „Unser Wunsch ist es, Pfarrerin Petra Hockertz, die seit November 2011 in Hordel arbeitet, längerfristig einzubinden.“ Gemeindesekretärin Marion Jobski-Krischak bleibt erhalten, wie auch Organist und Reinigungskraft.