Bochum. Die Nelson-Mandela-Schule hatte ihn zuletzt. Nun hat die Hildegardis-Schule übernommen und startet Projekte gegen Rassismus und Intoleranz.
Die meisten Auszeichnungen gibt es für bereits erbrachte Leistungen. Den Oscar für gelungene Filme, den Fußball-Weltmeisterpokal für einen 1:0-Sieg im Endspiel gegen Argentinien, das Bundesverdienstkreuz für jahrelanges Ehrenamt. Der Abraham-Pokal dagegen ist eine Aufforderung. Ihn verdienen sich Schulen in Bochum dafür, dass sie Projekte gegen Rassismus und Intoleranz und für den Dialog zwischen den Religionen innerhalb eines Schuljahres angehen und durchführen. Zuletzt hat ihn das Hildegardis-Gymnasium von der Nelson-Mandela-Schule, der ehemaligen Sekundarschule Bochum Ost übernommen.
Die Hildegardis-Schule ist damit die zehnte Schule, die in engere Zusammenarbeit mit dem Kinder -und Jugendring der Stadt tritt. Der hatte 2006 die Idee zu diesem Pokal. Erster Preisträger war die Anne-Frank-Realschule. „Inzwischen haben wir bis die Grundschulen alle Schulformen durch“, sagt Rolf Geers, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings und der Ideen-Weitergeber des Pokals. „So etwas gab es damals bereits in Mannheim und Ludwigshafen. Ich habe das bei einer Arbeitsgemeinschaft der Großstadt-Jugendringe kennengelernt. In Manheim ist es aber ein wirklicher Wanderpokal.“
Jede teilnehmende Schule bekommt 1000 Euro
In Bochum gestaltet sich jede Schule ihren eigenen Pokal. „Da geben sie dann nur einen Teil davon weiter“, sagt Geers. „Oder sie behalten zumindest eine kleine Kopie des Originals.“ Es ist so etwas wie eine Erinnerung an die Arbeit gegen den Rassismus, die nicht enden darf. „Die Nelson-Mandela-Schule macht jetzt jedes Jahr einen Anti-Rassismus-Tag“, sagt Geers. Er hat festgestellt, dass die am Projekt beteiligten Schulen „mehr machen als andere Schulen und mehr als nur den Lehrplan erfüllen. Und wir finden es ja gut, wenn die Schulen weitermachen. Es gibt ja leider immer wieder genügend Anlässe, gegen Intoleranz vorzugehen“.
Geers sieht beim Abraham-Pokal den guten Ansatz, auch die Schülerinnen und Schüler mitzunehmen, die von sich selbst sagen, „dass sie bisher wenig oder gar nichts mit Politik zu tun hatten. Jede Schule setzt es anders um. Aber es ist immer die ganze Schule mit allen Schülerinnen und Schülern beteiligt“.
Thematische Vorgaben machen die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendringes nicht, wie die 1000 Euro, die jede am Projekt teilnehmende Schule bekommt, einzusetzen sind. „Aber wir geben Ideen mit“, sagt Geers. „Sie können zudem schauen, was die anderen Schulen gemacht haben. Für uns ist es immer die gute Gelegenheit, die Schule und die Lehrer kennenzulernen. Auf diesem Weg haben wir schon ganz viele fitte Lehrerinnen und Lehrer kennengelernt.“