Bochum. Bochum vor dem Stillstand: Mit nunmehr 19 Corona-Infizierten deuten sich weitere Schließungen an. In der LWL-Klinik gibt es einen Aufnahmestopp.

Die Zahl der Corona-Infizierten in Bochum ist am Freitag (13. März) auf 20 gestiegen. Hinzu kommen 59 Verdachtsfälle – also Bochumer, bei denen das Testergebnis noch aussteht. Diese Zahlen nannte die Stadt am Mittag, nachdem am Morgen erneut der Krisenstab getagt hatte.

Die erste Quarantäne in einem Bochumer Krankenhaus gibt es im LWL-Universitätsklinikum. Nachdem ein Patient positiv getestet wurde, nimmt die Psychiatrie-Fachklinik bis auf Weiteres keine neuen Patienten auf. „Die betroffene Station wurde isoliert. Alle in der Klinik bereits befindlichen Patientinnen und Patienten werden weiterhin versorgt“, teilt die Stadt mit.

Coronavirus in Bochum: Stadtputz ist abgesagt

Derweil wird immer mehr gewiss: Aus Sorge um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus wird das öffentliche Leben in Bochum in den nächsten Tagen weitgehend zum Erliegen kommen. Für den Nachmittag wird im Rathaus fest mit der Ankündigung der NRW-Landesregierung gerechnet, ab Montag sämtliche Schulen und Kindergärten zu schließen. Das, so heißt es, könnte kurzfristig auch für die städtischen Sportstätten und Hallen gelten. Bereits gestrichen ist die Osterkirmes im April an der Castroper Straße.


Eine Absage droht inzwischen auch allen Veranstaltungen unter 1000 Besuchern. Sogar von einer Zwangsschließung für Kneipen, Clubs und Diskotheken ist die Rede (wovon das Bermudadreieck als Partymeile in besonderer Weise betroffen wäre). Nach WAZ-Informationen wird auch der für den 28. März geplante „Stadtputz“ verschoben. Beim USB waren dafür bereits mehr als 7000 Anmeldungen eingegangen.

Anrufe nur noch im Verdachtsfall

Einen beispiellosen Ansturm verzeichnet die Corona-Hotline, die die Stadt seit der vorletzten Woche unter Tel. 0234/910 55 55 geschaltet hat. Zwischen Freitag, 8 Uhr, und der Mittagszeit gingen mehr als 2800 Anrufe ein. Obwohl das Team von anfangs drei auf zehn Mitarbeiter aufgestockt und die Beratungszeit von 16 auf 18 Uhr verlängert wurde, sei der Andrang kaum noch zu bewältigen, berichtet Stadtsprecher Peter van Dyk.

Sein dringender Appell: „Es sollen bitte nur noch Bürgerinnen und Bürger anrufen, die konkret vermuten, unter typischen Corona-Symptomen wie Husten und Fieber zu leiden.“ Für diese Verdachtsfälle steht ein Arzt bereit, der bei Bedarf einen Abstrich im neu eingerichteten Diagnosezentrum im Gesundheitsamt veranlasst.

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Von allgemeinen Fragen zum Coronavirus sollen die Bürger absehen. Auch für Auskünfte zu Schließungen von Schulen und Kitas sowie Absagen von Veranstaltungen sei die Hotline nicht da. „Wer dazu Fragen hat, sollte sich direkt an die jeweiligen Einrichtungen und Veranstalter wenden.“

Online-Service der Stadt nutzen

Eine weitere Bitte der Stadt: Die Bochumer sollten weitgehend auf einen Besuch im Rathaus oder in den Nebenstellen verzichten. Sämtliche Behörden bleiben zwar geöffnet. Die Stadt weist aber eindringlich auf ihre vielfältigen Online-Dienstleitungen auf www.bochum.de hin.