Bochum.
Das dürfte ein weiteres Erfolgsstück im „neuen“ Schauspielhauses werden: Armin Rohde, Bochumer Film- und Bühnenliebling, spielt ab nächste Woche die Hauptrolle in Cyrano de Bergerac - in einer Inszenierung der berühmten Katharina Thalbach.
Die Premiere am 29. Januar ist längst ausverkauft, und das gilt auch für die Vorstellungen am 4. und 27. Februar, für die nur noch ein paar Restkarten zu haben sind. Allein für die Vorstellungen am 18. und 28. Februar geht noch ‘was.
Katharina Thalbach, die seit Anfang Dezember in Bochum das Stück probt, ist „unheimlich froh“ über die Zusammenarbeit mit Armin Rohde. „Wir kennen uns schon seit Jahrzehnten, haben zusammen gedreht, aber nie zusammen Theater gemacht. Nun ist es endlich soweit!“ Allerdings betont die Berlinerin, dass „Cyrano nicht auf meinem Mist gewachsen ist.“ Sondern? „Anselm Weber hatte die Idee, das Stück mit Armin Rohde zu besetzen. Und die beiden haben mich dann gefragt, ob ich es machen will.“
Nur kurz überlegt
Rohde spielt Cyrano
Thalbach hat nur kurz überlegt – eigentlich war für die Probenzeit ihr Urlaub angesagt – und dann zugesagt: „Mit Armin am Bochumer Schauspielhaus etwas zu machen, das war natürlich zu verlockend!“ Rohde selbst, der „eigentlich“ gar kein Theater mehr spielen wollte, weil er mit seinen Filmrollen genug zu tun hat, sieht das ähnlich: „Kathi und ich waren schon dreimal verheiratet (im Film, versteh sich), jetzt sind wir endlich auch ein Bühnenpaar.“ Dass der Cyrano zu seiner Solo-Nummer werder könnte, weist der gefragte Schauspieler von sich: „Die Inszenierung funktioniert nur, wie alles auf dem Theater, im Team“, stellt Armin fest.
Cyrano de Bergerac von Edmond Rostand ist den Meisten durch die berühmte Verfilmung mit Gerard Depardieu ein Begriff. Cyrano, das ist ein Mann, todesmutig und voller Angst, wild und zart, ein Held und ein Zweifler. Originell auch sein Aussehen: „Ja, seine Nase! Welche Nase!“ heißt es an einer Stelle. Man hat ihn gefürchtet, bewundert und bestaunt, doch seine Gefühle und sein Herz hat der Freigeist stes verborgen. Er überließ seinem Freund den Vortritt - für ihn ersann er der schönsten Verse über die Liebe, die das Herz der schönen Roxane erobert. Kein Abenteuer erfordert mehr Mut als die Liebe, findet er am Ende heraus.
„Welch’ eine Nase!“
Eben diese Liebesgeschichte ist es, die Thalbach (56) an dem Stück so gereizt hat. „Mir altem Mädchen geht das fürchterlich zu Herzen“, seufzt sie. Um die Liebesgeschichte herum wird sie den Stoff, die Geschichte und die Figuren eingängig, auch romantisierend und lebhaft inszenieren; natürlich dürfen die legendären Fechtszenen nicht fehlen. „Mein Cyrano wird keine innovative Neuinterpretation“, sagt sie. Das liege ihr auch nicht. Gleichwohl ist nichts weniger versprochen als dies: „Wir wollen ein kleines Großereignis in Bochum schaffen.“ – Was den Vorverkauf angeht, haben Thalbach, Rohde und & Co. das schon erreicht.