Bochum. Das Gesundheitsamt Bochum wirbt mit der Aktion “Bochumer bleiben gesund durch Impfung 2013“ für Gesundheitsvorsorge. 32 der 52 weiterführenden Schulen beteiligten sich. Das Gesundheitsamt rät, sich vor dem Urlaub über Impfungen zu informieren - denn die werden oft auf die leichte Schulter genommen.
Für Aynur, Vanessa und Marvin hat sich das Impfen gelohnt. Im Rahmen der Aktion „Bochumer bleiben gesund durch Impfung 2013“ haben die drei Schüler der Klasse 7.1 der Heinrich-Böll-Gesamtschule, ebenso wie die Klasse 8b der Anne-Frank-Schule und die Klasse 8.2 der Willy-Brandt-Gesamtschule, 300 Euro für die Klassenkasse gewonnen. Im feierlichen Rahmen übergab am Mittwoch Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz den Schülern die Preise. Aktionen wie diese sind notwendig, damit das Thema Impfung nicht in Vergessenheit gerät, wie Melanie Stahl vom Gesundheitsamt erklärt: „Impfungen basieren auf freiwilliger Basis. Unsere Aufgabe ist es, Informationen zu geben und aufzuklären, besonders bei Impfungen für Kinder und Jugendliche.“
Geht es um die Gesundheitsvorsorge vom Nachwuchs, scheiden sich die Geister: Manche Eltern vermeiden jede Form von Impfungen, andere halten sich an die Empfehlungen der Ämter und Ärzte. Das Ignorieren von Impfempfehlungen ist nicht im Sinne des Gesundheitsamtes, wie Stahl erklärt: „Die Impfungen sollen Krankheiten auslöschen und zur Volksgesundheit beitragen.“ Dass diese Arbeit in Bochum funktioniert, zeigt die Mitarbeiterin anhand eines Beispiels auf: „2006 und 2007 gab es im Ruhrgebiet immer mehr Fälle von Masernerkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Bochum war die Ausnahme, die Leute waren geimpft.“
Schüler mussten Kopie des Impfpasses einreichen
Das Bochumer Gesundheitsamt hat mit der Aktion „Bochumer bleiben gesund durch Impfung 2013“ den Impfschutz von Siebt- und Achtklässlern 32 weiterführenden Schulen überprüft. Die Schüler sollten dafür eine Kopie des Impfpasses einreichen und haben daraufhin individualisierte Briefe bekommen, die über den Impfstand informierten.
Eva von Hatzfeld ist die Klassenlehrerin von Aynur, Vanessa und Marvin. Sie ist verwundert, dass ihre Klasse gewonnen hat: „Normalerweise bleibt der ein oder andere Elternbrief in der Tasche, aber hier haben die Schüler vollen Einsatz gezeigt.“ Es gewinnt die Klasse, die prozentual die meisten Kopien der Pässe einreicht. Von Hatzfeld weiter: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir gewinnen, da wir nur knapp unter 100 Prozent waren.“
Impfungen werden auf die leichte Schulter genommen
Diese Beteiligung scheint Rückschlüsse auf die Relevanz des Themas zuzulassen. „Der Impfpass liegt immer da, wo man ihn nicht vermutet, dann muss die ganze Familie suchen. Das schärft die Sinne“, witzelt die Oberbürgermeisterin. Doch ein Funke Wahrheit steckt dahinter, Impfungen werden auf die leichte Schulter genommen. Gerade in der Ferienzeit gilt Vorsicht bei Reisen ins Ausland. Melanie Stahl verweist auf die Homepage des Robert Koch Instituts www.rki.de, dort gibt es Impfempfehlungen für jedes Reiseland.