Bochum. Der Industrieverwerter Maynards wollte Werkzeuge und Schrauben im stillgelegten Opel-Werk zum Kilopreis veräußern. Der Autobauer legt sein Veto ein.
Wer dieser Tage auf der Wittener Straße unterwegs ist, der sieht täglich die Fortschritte beim Abriss der Lackiererei auf dem Gelände des Opel-Werks 1. Der Industrieverwerter Maynards Industrie aus Oberhausen kommt beim Räumungsverkauf der Maschinen und Anlagen offenbar gut voran.
Lackieranlage, Kräne, das Getriebewerk, Pressen und vieles andere, was in den vergangenen Jahren für den Autobau in Bochum benutzt wurde, hat das weltweit tätige Unternehmen mittlerweile über Auktionen oder direkte Verkäufe schon an den Mann gebracht. Von Verkäufen innerhalb Europas, aber auch nach Übersee, berichtet ein Opel-Sprecher.
Etliche Karosseriepressen sind allerdings noch im Angebot und ebenso Tonnen von Kleinteilen wie Schraubenschlüssel, Wasserwagen, Bohrmaschinen, Sägen, Nägel, Schrauben und vieles mehr. Die wollte Maynards eigentlich ab dieser Woche jeweils dienstags und donnerstags zwischen 10 und 15 Uhr zum Kilo-Preis losschlagen und zwar „solange der Vorrat reicht“, wie es heißt. Aber daraus wird nichts. „Der Verkauf ist abgesagt“, bestätigen Maynards-Manager Andreas Matuszczak und Opel-Sprecher Alexander Bazio unisono.
Besenreine Übergabe am 30. Juni
Wobei der hörbar angefressene Maynards-Mann jede weitere Auskunft dazu verweigert. Von Opel-Seite ist zu hören, der Verkauf vor Ort an Privatleute sei aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar. Bazio: „Das ist nicht der passende Ort.“ Zugleich pocht der Autobauer offenkundig auf die rechtzeitige Räumung der Hallen, die er entweder abreißt oder aber besenrein bis zum 30. Juni an die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive übergeben will. „Uns ist es wichtig, diesen Termin einzuhalten“, sagt der Opel-Sprecher.
So muss der Industrieverwerter zusehen, seine Maschinen, Werkzeuge und Produktionsmittel rechtzeitig zu veräußern oder aber andernorts unterzubringen. Maynards verkauft die Güter nämlich nicht als Kommissionsware für Opel, sondern auf eigene Rechnung. Bazio und Matuszczak bestätigten, dass Opel für die Ware einen Festbetrag von seinem Geschäftspartner erhalten hat. Zur Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht.