Bochum. Am Springorum-Radweg gab es bis Donnerstag Abend Bauarbeiten auf der Oviedo-Brücke, sodass diese gesperrt werden musste. Das führte zu Verwirrung bei den Radfahrern, denn eine Umleitung war nicht ausgeschildert. Die Stadt fühlt sich für die Beschilderung nicht zuständig.
Es herrschte Verwirrung in den letzten Tagen auf dem Springorum-Radweg zwischen Königsallee und Hattinger Straße. Schüler der Graf-Engelbert-Schule und vom Neuen Gymnasium, die noch am Dienstag Morgen ihre Schulen auf diesem Weg erreichten, standen am Nachmittag plötzlich vor Durchfahrt-Verboten-Schildern. Etliche Fünftklässler seien gezwungen gewesen, weite Umwege über Straßen zu nehmen, die sie vorher noch nie gefahren waren und größtenteils auch nicht kannten, teilte ein empörter Bürger der WAZ mit. Eine ausgeschilderte Umleitung gab es nämlich nicht.
Grund für die Sperrung war eine Baumaßnahme auf der Oviedo-Brücke. Dort wurde auf einer Länge von 12,60 Metern eine neue Asphaltschicht aufgetragen, wie Bauleiter Bernd Mensing von der Firma Otto auf Anfrage mitteilte. „Es werden in diesem Bereich kleinere Unebenheiten begradigt“, erklärt Dagmar Schuhmacher-Herold vom Ingenieursbüro Vennegeerts, das gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) für die Planung und Baumaßnahmen des Springorum-Radwegs zuständig ist. „Der Asphalt wird an dieser Stelle neu aufgetragen“, so Schuhmacher-Herold.
Kilometerlanger Umweg
Verantwortlich für die Beschilderung einer Umleitung sei der RVR, erklärte die Stadt Bochum. Die zuständigen Ansprechpartner waren jedoch zur Zeit der Baumaßnahme nicht erreichbar. Die Sperrschilder waren in Höhe der Königsallee sowie an der Kreuzung zur Springorumallee aufgestellt. Wer die Baustelle also umfahren wollte, musste an der Königsallee herunter – etwa einen halben Kilometer vor der Oviedo-Brücke. Dann mussten die Radfahrer entlang der Wasserstraße bis zur Springorumallee fahren, um schließlich wieder auf den Radweg zu kommen.
„Verbotswidrig fahre ich aber durch die Baustelle durch“, erklärt Herbert Weber. Er steigt vom Fahrrad ab und schiebt es kurzerhand durch die Schotterstelle. Der Asphalt ist dort abgetragen und eine Schwelle von 15 Zentimetern gilt es zwei Mal zu überwinden. Die Baustellenarbeiter stören sich daran jedoch nicht.
„Es ist sehr ärgerlich. Denn es wurde groß angekündigt, dass der Radweg frei sei. Heute fahren wir zum ersten Mal hier her und schon gibt es eine Sperrung“, ärgern sich Ursula und Karl-Heinz Kovalik. „Ich hab davon nichts gewusst“, empört sich auch Martin Droppelmann: „Ich wäre sonst nämlich nicht hier hergefahren.“ Der körperlich behinderte Mann schafft es nur unter großer Anstrengung sein Liegerad durch die Schotterstelle zu bugsieren.
Die Sperrung ist seit Donnerstagabend wieder aufgehoben.