Werne.. Bernd Grewing (67) könnte eigentlich den Ruhestand genießen. Doch er produziert lieber eigenes Eis und will dieses nun auch stadtweit verkaufen.


Es tut sich was am Werner Hellweg. Ein Baustellenschild deutet darauf hin, dass Aldi den Bau des neuen Marktes nun wohl bald angeht. Und direkt daneben, Hausnummer 523, bereitet Bernd Grewing derzeit fieberhaft die Eröffnung seiner SB-Eisdiele „Eishörnchen“ vor. Am 13. Juni soll es soweit sein. Ein sportliches Ziel, denn es gibt noch viel zu tun. „Doch ich brauche den Druck“, lacht Grewing.

Der Bedarf für eine weitere Eisdiele in Werne scheint groß. Denn potenzielle Kundschaft schaut schon jetzt vorbei. „Cool“, sagen zwei Teenager, als sie von der neuen Anlaufstelle für Schleckermäuler erfahren. Und auch viele andere Passanten recken neugierig die Hälse und gucken, was denn dort auf dem kleinen Hof so passiert.

„Es wird keine Eisdiele im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein Eisgarten mit Sitzgelegenheit. Das Eis müssen sich die Gäste an der Theke selbst holen – Selbstbedienung“, erklärt Bernd Grewing, der schon seit jeher Eisgroßhändler ist. Ob Sahne, Milch, Löffel, Becher oder Hörnchen – der 67-Jährige hat alles in seinem Sortiment. Vor einiger Zeit übernahm Grewing das Eiscafé an der Somborner Straße 29 in Langendreer. Dort wird seit ein paar Monaten von Sohn Philipp (36) eigenes Eis produziert, das der Papa (Lieblingssorten: Schoko und Nuss) an Besitzer von Eisdielen und -wagen verkauft.

Auch als Weingroßhändler aktiv


„Nebenher“ vertreibt Bernd Grewing auch Wein. Dafür hat er einen Teil des Eiscafés an der Somborner Straße abgezwackt. Regelmäßig will er dort nun auch Events veranstalten.
Am letzten Samstag eines Monats will Grewing
Weinabende anbieten. Mit italienischem Buffet, Musik und natürlich Wein. Alles zu einem humanen Kurs von 10 Euro pro Person.

Und nun auch selbst anbietet. „In Langendreer läuft es schon ganz gut“, sagt Bernd Grewing. „Und auch für Werne bin ich guter Dinge.“ Die Lage am Werner Hellweg, angrenzend an den Aldi und auf Höhe von zwei Bushaltestellen, findet er prima. „Direkt neben meinem Eisgarten wird die Einfahrt zum Parkplatz sein“, hat er schon einen Blick in die Baupläne werfen können. Tische und Bänke will er in seinen Eisgarten stellen und alles schön begrünen. „Hier scheint den ganzen Tag die Sonne“, freut er sich. Einen Geschäftspartner – der Eisgarten soll auf Franchise-Basis laufen – hat Grewing auch schon gefunden. Und weitere werden gesucht. Denn der Unternehmer möchte expandieren. „Am liebsten in jeden Stadtteil.“ Wobei Grewing natürlich Rücksicht nehmen will auf seine zum Großteil langjährige Kundschaft, zu der er sich freundschaftlich verbunden fühlt.

„Eigentlich hatte ich schon aufgehört“, sagt Bernd Grewing. Doch die Pläne seines Sohnes, nicht mehr nur Papas Buchhaltung zu führen, sondern auch Eismeister zu werden, animierten den Senior, dann doch weiterzumachen. „Die Füße hochlegen ist ohnehin nichts für mich,“ ist Grewing wohl auch ganz froh, weiterhin gefordert zu sein.