Bochum. An der Umgestaltung des Einkaufszentrums Ruhr Park wird seit Monaten kräftig gearbeitet. Die Baustellen an der neuen „Südmall“ und im Inneren des Einkaufszentrums machen erkennbar große Fortschritte. 150 Millionen Euro werden verbaut. Noch in diesem Jahr sollen neue Geschäfte ihre Türen öffnen.
Wer nach dem Einkauf den Ruhr Park mit seinem Auto verlässt, fährt unmittelbar an einer Großbaustelle vorbei: Die „Südmall“, die große neue Einkaufsstraße, wächst rasant. Auch andernorts in diesem fünftgrößten Einkaufszentrum Deutschlands wird mit Vollgas gebaut, montiert und verschönert. Schon Ende November oder Anfang Dezember sollen in dem so genannten „Diskus“, einem neu entwickelten Ladenkomplex im Herzen des Ruhr Parks, sechs weitere Geschäfte eröffnen.
Manfred Lehnhoff ist der Macher des Großprojekts. Für das Immobilien-Unternehmen MFI, Miteigentümer des Ruhr Parks, arbeitet er als „General Manager“ und darf nun in Harpen 115 Millionen Investitionsvolumen verbauen. Zupackend wirkt Lehnhoff, ein Mann mit Präsenz im Raum. Im Laufe der Jahre ist ihm die internationale Managersprache in Fleisch und Blut übergegangen. Ein „Refurbishment“ würde sich im Ruhr Park abspielen: Eine komplette Überarbeitung der Architektur und des ganzen Center-Auftritts. Neben den 115 Millionen von der MFI wollen die Mieter, die Geschäfte, weitere 35 Millionen Euro investieren.
Boden wird auf 21.000 Quadratmetern erneuert
Center-Manager Christian Krause: „Wir hoffen, mit dem neuen Projekt eine Steigerung um jährlich zwei Millionen Besuchern in den nächsten drei bis vier Jahren zu erreichen.“ Derzeit kommen rund 11,4 Millionen jährlich. Das sind mehr als 36.000 pro Verkaufstag.
Bei der Neugestaltung wird der Ruhrpark einen völlig neuen Rundlauf erhalten, eine „Doppel-Acht“: Künftig geht es nicht nur wie jetzt hin und zurück, sondern wahlweise auch rundherum. Auf 21.000 Quadratmetern wird der komplette Boden erneuert, wohl mit Granit. Alle Geschäfte werden mit neuen Vordächern bestückt. Die neuen Fassaden werden sechs Meter hoch, und am Eingang nahe Busbahnhof wird es ein parkähnliches Gelände mit Ruhebänken und Klettergeräten für Kinder geben.
Service beim Einkaufen
Außer diesen baulichen Äußerlichkeiten will der Ruhr Park künftig verstärkt auch auf das setzen, das der rasant steigende Internethandel nicht bieten kann: Service beim Einkaufen. Beispiele: kostzenloses W-Lan, kostenlose Handy-Ladestation, kostenlose Kopiermöglichkeit, Buggy- und Rollstuhlverleih. Damit will man als Einkaufscenter in eine internationale Vier-Sterne-Klasse aufsteigen
Die Verkaufsfläche wird von derzeit 74.000 Quadratmetern auf 69.000 sinken. Gleichzeitig steigt aber die Anzahl der Geschäfte von jetzt 110 auf bald 180. Ramschläden werden aber nicht dabei sein, versichert Lehnhoff: „Das können wir ausschließen.“ Alles werde „internationaler Standard“.
Im Herbst 2015 soll Eröffnung sein - zum Weihnachtsgeschäft.