Bochum. 94,7 Millionen Euro Jahresüberschuss hat Gelsenwasser 2020 erwirtschaftet. Allein 32 Millionen Euro fließen an die Stadtwerke Bochum.

Mit einigen Beteiligungen haben die Stadtwerke Bochum seit geraumer Zeit ihre liebe Not. Sie bringen Verluste statt Gewinne ein, so die Anteile an der Steag und am Kraftwerk Lünen. Die Beteiligung an der Gelsenwasser AG aber bleibt eine zuverlässige Einnahmequelle.

Bochum besitzt mehr als die Hälfte der Gelsenwasser-Aktien

Auch interessant

Knapp 32 Millionen Euro überweist das Energieunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen für 2020 an die Stadtwerke Bochum – ein seit Jahren nahezu gleich gebliebener Gewinnanteil. Die Stadt hält an der Gelsenwasser AG mehr als die Hälfte der Aktien: Sie besitzt über ihre Stadtwerke gemeinsam mit Dortmund durch die Wasser und Gas Westfalen GmbH 92,9 Prozent der Gelsenwasser-Aktien. Weitere knapp 5,8 Prozent halten die Stadtwerke Bochum direkt.

Gelsenwasser-Vorstandsvorsitzender Henning R. Deters hat am Mittwoch im Rahmen der digitalen Hauptversammlung die Zahlen für das vergangene Jahr vorgestellt. Der Wasserabsatz bleibt mit 235,4 Millionen Kubikmeter fast konstant. Demnach wurde die geringere Nachfrage der Industrie (-6,7 Prozent) durch eine verstärkte Abgabe an Haushalte (+4,6) und im Wiederverkauf an andere Versorgungsunternehmen (+1,6) nahezu ausgeglichen. Der tägliche Wasserverbrauch im Gelsenwasser-Versorgungsgebiet ist im 2020 von 130 auf 136 Liter pro Person gestiegen. Zum Vergleich: Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Bochum betrug der Verbrauch je Tag und Person 123 Liter.

Versorger hat sein Ziel für 2020 übertroffen

Der Gasabsatz von Gelsenwasser ist um 13,5 Prozent auf 85,6 Terawattstunden (TWh), der Stromabsatz um 21,5 Prozent auf 3,1 TWh gestiegen. Dennoch sind die Umsatzerlöse insgesamt um 226,5 Millionen auf 1,712 Milliarden Euro gesunken.

Der Jahresüberschuss von Gelsenwasser liegt bei 94,7 Millionen Euro und damit unter dem Ergebnis von 2019 (118,4 Millionen Euro), aber über dem für 2020 erwarteten Wert. „Wir konnten also unser Planziel übertreffen und erneut ein robustes Ergebnis erreichen“, so Deters. Der Kurs der Gelsenwasser-Aktie beträgt derzeit 1460 Euro (Stand 9. Juni). Erworben hatte Bochum 2003 das Aktienpaket zum Preis von 353,14 Euro je Aktie.

Gelsenwasser entwickelt Wasserstoff-Strategie

Für die Zukunft hat sich die Gelsenwasser AG vorgenommen, in eine neues Geschäftsfeld vorzudringen. Sie hat dafür, so Deters, eine dreizügige Wasserstoff-Strategie entwickelt. Dazu gehöre, zu lernen, „wie Wasserstoffnetze zu betreiben sind und was es hier für Besonderheiten gibt“.

Stadtwerke Bochum präsentieren Zahlen am 23. Juni

Wie das Jahr 2020 für die Stadtwerke Bochum gelaufen ist, dass will das Unternehmen am 23. Juni berichten. An diesem Tag hat das Unternehmen zur Bilanzpressekonferenz geladen. Nach einem Überschuss in Höhe von 55 Millionen Euro im Jahr 2019 hat es für 2020 ein Plus von 57 Millionen Euro angestrebt.