Gerthe. Bei einer Diskussionsrunde im Kulturrat wird über eine „Bibliothek in Dinge“ nachgedacht, in der Alltagsgegenstände geliehen werden können.


Der Plan steht: Eine „Bibliothek der Dinge“ soll in Gerthe entstehen (wir berichteten), in der man sich von der Bohrmaschine bis zum Campingkocher all die Sachen ausleihen kann, die man zwar ab und an braucht, aber deshalb nicht unbedingt selber anschaffen muss. Das Motto: nutzen statt besitzen.

Nun trafen sich interessierte Gerther mit den Initiatorinnen im Kulturrat, um über die konkrete Umsetzung zu sprechen und eigene Ideen und Vorschläge mit einzubringen.

Die Idee für den Leihladen hatten Najine Ameli, Alexandra Jeik und Kirsten Strehl, die an der Hochschule zum Thema Nachhaltigkeit forschen. Gemeinsam mit Martina Houben vom Seniorenbüro Nord wollten sie ihre Vision vom Teilen in Gerthe realisieren.

(v.l.) Kirsten Strehl, Alexandra Jaik und Martina Houben planen die „Bibliothek der Dinge“.
(v.l.) Kirsten Strehl, Alexandra Jaik und Martina Houben planen die „Bibliothek der Dinge“. © FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services

Die Vorteile liegen auf der Hand: Geld, Energie und Ressourcen werden gespart. „Und Menschen, die sich gewisse Dinge nicht leisten können, bekommen so einen Zugang“, erklärt Najine Ameli.




Vom Grill bis Weihnachtsschmuck

„Ich finde die Idee klasse“, meint etwa Emily Drewing. Statt den ganzen „saisonalen Krempel“ wie Weihnachtsschmuck, Grill oder Campingausrüstung selbst anzuschaffen und das Jahr über in der Garage verstauben zu lassen, könne sich einfach jeder bei Bedarf ausleihen, was er braucht. „Der Vorteil ist, dass man nicht alles selber haben muss“, findet sie.

Die Frage ist nun, wie genau die Idee umgesetzt werden soll: Soll es eine wirkliche, handfeste „Bibliothek“ werden? Dann bräuchte es Räume in Gerthe mit genügend Lagerplatz für die Gegenstände. Oder reicht auch ein Online-Verzeichnis, in das einfach zu verleihende Gegenstände inseriert werden können? Und falls es einen festen Ort geben soll, was viele der Anwesenden bevorzugen: Wo genau soll der liegen?

„Schöne Idee, um Leute kennen zu lernen“

„Uns Studenten wäre wichtig, dass der Leihladen über den öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist“, findet die 24-jährige Lydia Sichelschmidt. Auch sie zieht eine echte „Bibliothek der Dinge“ einem Netzwerk an Leihangeboten im Internet vor. „Das wäre auch schön, um Leute kennen zu lernen“, sagt die Neu-Gertherin.

Eine weitere Frage war, wer die Gerätschaften wartet, damit sicher gestellt ist, dass kein Schrott verliehen wird. Auch da gab es Vorschläge: Zum Beispiel könne man Schüler oder Menschen, die in Jobcenter-Maßnahmen stecken, für dieses Projekt einspannen.

Als nächstes gilt es nun, zu prüfen, ob eine Lokalität für den Leihladen gefunden werden kann. Auch nach Sponsoren soll gesucht werden, die das Projekt mit Geld- oder Sachspenden unterstützen.