Bochum..

Pflanzen vom Wegesrand sind wieder im Kommen, auch für den heimischen Herd. Aber viele der vermeintlich gesunden Kräuter haben einen giftigen Doppelgänger. Biologin Susanne Stahlschmidt klärt auf, worauf man beim Kräuterpflücken achten muss.

Bärlauch, Löwenzahn und Spitzwegerich – was früher als Unkraut galt, taucht heute auf immer mehr Speisekarten auf. Pflanzen vom Wegesrand sind wieder im Kommen, auch am heimischen Herd: Da gibt es Borretsch-Spinat und Kräuterquark mit Wiesenkerbel. Aber Vorsicht: Viele der vermeintlich gesunden Kräuter haben einen giftigen Doppelgänger. Bei einem Gang durch die ökologische Kleingartenanlage „Kraut & Rüben“ im Stadtteil Bochum-Hordel erklärte Susanne Stahlschmidt, worauf man beim Kräuterpflücken achten muss.

Die Biologin Susanne Stahlschmidt weiß:  Die wilde Karde nimmt in der Behandlung der Borreliose einen wichtigen Platz ein Foto: Ingo Otto
Die Biologin Susanne Stahlschmidt weiß: Die wilde Karde nimmt in der Behandlung der Borreliose einen wichtigen Platz ein Foto: Ingo Otto © Ingo Otto / WAZ FotoPool | Ingo Otto / WAZ FotoPool

„Den hier kennt wohl jeder“: Die Mitarbeiterin der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet hält Bärlauch in die Höhe, „und das sind Maiglöckchen“. Beide Pflanzen haben einige Ähnlichkeit – der Unterschied: Beim Bärlauch trägt ein Stiel immer nur ein Blatt, beim Maiglöckchen trägt er mehrere. Stahlschmidt zeigt beide Pflanzen in der Gruppe herum. Vor allem junge Mütter sind bei der Führung dabei – organisiert wurde das Ganze vom Integrationsbüro . „Wir wollen Mütter und damit Kinder mit Migrationshintergrund an die Natur heran führen“, erklärt Gülbahar Erdogan-Reichstein vom Integrationsbüro.

"Oft ist der Geschmack gar nicht so entscheidend"

Goldener Windbeutel 2011

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Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben. © Unbekannt | Unbekannt
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte. © Unbekannt | Unbekannt
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn. © Unbekannt | Unbekannt
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit. © Unbekannt | Unbekannt
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet. © Unbekannt | Unbekannt
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also. © Unbekannt | Unbekannt
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne... © Unbekannt | Unbekannt
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen. © Unbekannt | Unbekannt
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt. © Unbekannt | Unbekannt
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden. © Unbekannt | Unbekannt
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Aber auch andere Fans der „Unkraut-Küche“ sind bei dem Rundgang dabei. „Ich baue sogar selbst welches an“, gibt Einer zu. „Oft ist der Geschmack gar nicht so entscheidend“, erklärt Stahlschmidt, der Beinwell zum Beispiel sei nicht besonders lecker. Man sagt ihm aber heilende Wirkung nach – meist wird er allerdings als abschwellend wirkende Creme verkauft. „Hier macht es übrigens die Dosis“, so Stahlschmidt, „bei zu regelmäßigem Verzehr kann Beinwell die Leber schädigen“.

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Japanischer Staudenknöterich als Marmelade

Wiederum andere Wildkräuter bringen den Rucola-Salat in Verruf. „Diese unscheinbare Pflanze“, Stahlschmidt zeigt auf eine grüne Rosette zu ihren Füßen, „ist das Kreuz- oder Greiskraut“. Immer wieder tauchen Fälle auf, bei denen Greiskrautblätter in dem beliebten Salat Menschen vergiften.

Besonders innovativ: Ein Mitarbeiter der Botanischen Station empfiehlt den invasiven Japanischen Staudenknöterich als Marmelade. „Statt die eingewanderte Pflanze mit Gift zu bekämpfen, kann man die jungen Sprossen einfach wässern und dann mit Zucker einkochen“, erklärt Stahlschmidt. So einfach ist „Bio-Logik“.