Bochum.. Zur Unterstützung der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst macht Verdi mobil. Donnerstag wird es erste Warnstreiks in Bochum geben.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lässt starken Worten zu Jahresbeginn jetzt erste Taten folgen. Am Dienstag kündigte Gudrun Müller, Geschäftsführerin des Bezirks Bochum-Herne, im Vorfeld der 2. Tarifrunde für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen am 11. und 12. April in Potsdam für kommenden Donnerstag, 7. April, Warnstreiks an.

„Wir wollen erst einmal ein Zeichen setzen, das wird noch kein Riesenwarnstreik“, sagte Müller der WAZ. Mit einer „Staffeltour für 6 Prozent“ wollen die Verantwortlichen bei Verdi auf ihre Forderungen aufmerksam machen.

Warnstreiktour startet um 6.30 Uhr

Ab 6.30 Uhr soll es vor mehreren Betrieben in Bochum zu kurzen Arbeitsniederlegungen und Aktionen kommen. Auf der Tourliste stehen u.a. der Technische Betrieb an der Grünstraße in Wattenscheid, der Betriebshof der Stadtwerke in Hamme, verschiedene Wertstoffhöfe, das Schauspielhaus, die Bogestra, das Knappschaftskrankenhaus und die LWL-Klinik sowie einige Seniorenheime.

„Nachdem im ersten Verhandlungstermin am 21. März die öffentlichen Arbeitgeber des Bundes und der Kommunen kein Angebot vorgelegt haben, wollen die Beschäftigten nun Druck machen und zeigen, dass sie eine spürbare Einkommenserhöhung erwarten“, so Gudrun Müller. Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem will die Gewerkschaft den Missbrauch der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen. Müller: „Die Arbeitgeber kennen unsere Forderungen. Deshalb erwarten wir für die 2. Verhandlungsrunde ein faires Angebot, damit wir in echte Verhandlungen eintreten können.“

Kundgebung vor dem Rathaus

Zum Abschluss des Aktionstages findet am Donnerstag ab 12.30 Uhr auf dem Rathaus-Vorplatz eine Kundgebung statt. Zusammen mit Rathaus-Mitarbeitern wollen sich die Gewerkschaftler dann zu einem 6 Prozent-Zeichen aufstellen.

Die Tarifrunde 2016 war bereits Thema beim Verdi-Neujahrsempfang Anfang Februar. Schon damals hatte Müller Verdi-Mitglieder und Arbeitgebervertreter mit starken Worten auf das Frühjahr eingestimmt: „Selbstbewusst und aus der Position der Stärke heraus gehen wir in die Verhandlungen. Spielchen am Verhandlungstisch lehnen wir ab.“