Bochum-Westend. Im Bochumer Stadtteilzentrum Q1 kommen Jugendliche zu einem zweiwöchigen Camp zusammen. Mit Hip-Hop und Tanz thematisieren sie den Ukraine-Krieg.
Ein internationales Jugendcamp mit kulturell-politischem Hintergrund findet im Stadtteilzentrum Q1 in Stahlhausen statt. Dort dreht sich vom 17. bis zum 30. Juli alles um das Thema Frieden. Es finden Workshops mit künstlerischem Schwerpunkt auf Hip-Hop, im Bereich Rap, Tanz und Graffiti für Jugendliche aus Spanien, Deutschland, Polen und der Ukraine, statt. Es gibt sogar noch freie Plätze.
Organisiert wird die Begegnung vom Verein Forum Kultur Poznań/Polen und von „Urban Roach“, einer Gruppe junger Leute, die Veranstaltungen mit thematischem Hintergrund auf die Beine stellen und die damit als förderwürdig gelten. Denn das Projekt wird finanziell unterstützt von der Europäischen Union („Erasmus plus“).
Alle Organisatoren sind in Bochum aufgewachsen
Warum in Bochum? Anna Zolyniak von „Urban Roach“: „Wir alle sind in Bochum aufgewachsen, die meisten von uns sogar im Westend selbst.“ Sie selbst lebt zwar inzwischen in Hamburg, von wo aus sie das Camp organisiert, der Bezug zur alten Heimat aber bleibt.
Es ist bereits die dritte Zusammenkunft dieser Art in Bochum. Die beiden ersten gab es 2016 und 2018, die jetzige Veranstaltung musste wegen Corona dann verschoben werden. „Das Camp muss jetzt stattfinden, sonst brechen die Fördergelder weg“, sagt Zolyniak. „Wir suchen nach Teilnehmer oder Gruppen, die Lust und Zeit haben, mit uns ihre Sommerferien und vorlesungsfreie Zeit zu verbringen.“
Gemeinsam wird die Stadt erkundet
Die Teilnahme kostet 120 Euro inklusive Mittag- und Abendessen und Begleitprogramm. Neben den Workshops gibt’s gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Ausflüge, Stadtbesichtigung, Schwimmen, sportliche Betätigung und Kulturabende.
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 16 bis 23 Jahren (insgesamt 45) thematisieren in Rap-, Graffiti- und Tanz-Workshops Frieden und Krieg auf der Welt. Die auswärtigen Gäste übernachten im Kolpinghaus. Geflüchtete verstehen die Veranstalter als deutsche Teilnehmer. Die Workshops finden in den Räumen der ehemaligen Friedenskirche an der Halbachstraße statt. „Wo die Graffiti gesprayt werden, muss der Workshopleiter noch organisieren. Bei den ersten Camps konnten wir eine Wand im Westpark nutzen“, erklärt Anna Zolyniak.
Workshops in englischer Sprache
Es gibt keinen vorgegebenen Ablauf des Events. Der Entwicklungsprozess findet in regelmäßigen Workshops statt. Jeder Teilnehmer ist Mitgestalter des Programms.Die Jugendlichen werden in drei bis vier Gruppen aufgeteilt und den entsprechenden künstlerischen Workshops zugeordnet.Überwiegend finden die Workshops in englischer Sprache statt. Trotzdem werden die Kenntnisse über andere Sprachen in der Kommunikation ebenso behilflich sein. In der Verständigung werden die Jugendlichen von den Betreuern und Workshopleiter unterstützt.
Der Anspruch sei politisch-gesellschaftlich, aber auch, gemeinsam eine gute Zeit zu haben. „Es müssen Sprachbarrieren überwunden werden, um interkulturell agieren zu können.“ Der Angriffskrieg durch Russland auf die Ukraine bewegt ganz Europa. Jugendliche engagieren sich in verschiedenen Ländern auf unterschiedliche Weise mit Hilfsaktionen für die Ukraine. Mit Hilfe der künstlerischen Ausdrucksformen Graffiti, Rap und Tanz bekommen die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Wünsche, Träume, Sehnsüchte, Ängste und Visionen auszudrücken und gemeinsam im Rahmen des Projektes „Future in Peace Stories“ zu präsentieren.
Aufführung im „Zeitmaul“-Theater
Die Ergebnisse des zweiwöchigen Sommercamps gibt es dann auf der Bühne: Im „Zeitmaultheater“ am Westring werden sie am 29. Juli, 19 Uhr, aufgeführt. Rap und Tanz zeigen die Jugendlichen selbst, Graffiti wird ins Bühnenbild integriert.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten daran Interesse haben, ihre persönlichen Talente im künstlerischen Bereich zu entfalten und mit Jugendlichen aus anderen Ländern zusammen zu arbeiten. Es werden keine speziellen Fähigkeiten und Erfahrungen in den angebotenen Workshops vorausgesetzt. Das Konzept für die Präsentation werden jungen Leute mit Hilfe von erfahrenen und Pädagogen und professionellen Tänzern, Rappern sowie Künstlern in Bochum entwerfen.
Kontakt: Email: urbanroach@web.de.