Bochum. Der VfL Bochum kennt keine Berührungsängste: Beim Blick hinter die Kulissen des Zweitligisten lernten die WAZ-Leser viele gut gelaunte Vereinsmitglieder kennen. Mit dabei: Peter Neururer, Andreas Luthe, Stanislav Sestak und Kult-Zeugwart Andreas Pahl. Für echte Fußballfans gab es sogar Autogramme.
Plötzlich steht Joshua vor seinem Idol. Ein Foto zusammen mit Stanislav Sestak – für den zwölfjährigen Bochumer Jungen ein großer Moment. Neben Sestak, nach vier Jahren in der Türkei an die Castroper zurückgekehrt, steht Torwart Andreas Luthe. „Was haste am Arm gemacht?“, fragt Luthe und deutet auf den Verband an Joshuas Linkem. „Ich stand im Tor“, erzählt Joshua. „Ich sag’s ja“, kontert Luthe: „Torhüter ist ein sch... Job.“
Gute Laune, jede Menge Promis und ein Blick hinter die Kulissen eines Profivereins – als die WAZ Donnerstag die Pforten des alten Ruhrstadions öffnet, ist das für die fußballbegeisterten Leser eine runde Sache.
Höhepunkt: die Pressekonferenz mit Peter Neururer
„Ich bin in Bochum geboren“, sagt Elke Brüggestrat-Sökeland (47), Joshuas Mutter. „Als Kind bin ich schon mit meinen Eltern zum VfL gegangen. Wie sich das gehört!“ Für sie und die anderen Leser ist es also ein erhebender Moment, als die Gruppe durch den Spielertunnel auf den Platz schreitet. Der Tunnel ist übrigens in Bergbau-Optik gehalten, dafür sorgen eine Art Fototapete und Grubenhelme an der Wand.
Auf dem Rasen spricht Jens Fricke über die bemerkenswerte Stimmung im Stadion. Fricke ist beim VfL für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, er sagt: „Selbst wenn nur 12.000 Leute da sind, die Atmosphäre ist immer gut.“
Zurück in den Katakomben, laufen die Leser Andreas Pahl über den Weg. Der ist seit fast 20 Jahren Zeugwart, also der, der zusammen mit drei je 50.000 Euro teuren Waschmaschinen dafür sorgt, dass die Spieler was Sauberes zum Anziehen haben. In seiner VfL-Zeit hat Pahl viele Menschen kommen und gehen sehen. „Wenn ein Trainer entlassen wird, fließen schon mal Tränen. Der Marcel Koller etwa, der war menschlich super, ein sehr akribischer Arbeiter. Nur die Außendarstellung war nicht so seins.“
Leser wirken etwas eingeschüchtert
Dann ist’s Zeit für weitere Expertengespräche. Nach dem Vormittagstraining besucht die Gruppe die tägliche Pressekonferenz mit Peter Neururer. Der Trainer wirkt entspannt, er gibt die Aufstellung für das nächste Testspiel bekannt. Dann dürfen die Leser Fragen stellen, allerdings wirken sie ein bisschen eingeschüchtert – so nah kommen sie Pedda, dem Großen schließlich nicht alle Tage. Gut, dass Neururer, der Medienprofi, keine Fragen braucht, um Antworten zu geben.
Als später Andreas Luthe und Stanislav Sestak vorbeischauen, schlägt schließlich Joshuas Stunde. Foto, Autogramm, stolzes Lächeln. Sestak sagt: „In der Türkei habe ich mit meiner Frau vereinbart: Wenn wir zurück nach Deutschland gehen, dann nur nach Bochum!“ Joshua freut’s: „Den Stani“, sagt der Zwölfjährige, „fand ich immer schon am Besten.“