Bochum. „Dyke“: Das ist ein Schimpfwort für Lesben. Die drehten den Spieß um und starteten den „Dyke-March“. In Bochum gab’s PS-starke Unterstützung.
„Dyke“: Das war lange Zeit ein Schimpfwort für lesbische Frauen, die damit als „Kampflesben“ beleidigt wurden. Es waren Aktivistinnen in den USA, die den Spieß in den 1980er Jahren umdrehten. Sie starteten den „Dyke-March“: ein inzwischen weltweit etablierter Demonstrationszug, der ein starkes Zeichen für Toleranz, gleiche Rechte und mehr Sichtbarkeit von lesbischen und queeren Frauen setzen will.
Am Samstag – vier Wochen nach dem Christopher Street Day – wurden in Bochum die Regenbogenfahnen geschwenkt. Rund 100 Frauen beteiligten sich am „Dyke March Ruhr“, der u.a. vom Beratungszentrum „Rosa Strippe“ gefördert wird. „Wir verstehen ,Dyke’ heute als Auszeichnung“, hieß es bei einer Kundgebung vor dem Bergbaumuseum, wo auch die Rapperinnen Ezra und Sic auftraten.
„Dykes on Bikes“ unterstützen den Marsch in Bochum
Störungsfrei verlief der anschließende Marsch durch die Innenstadt – angeführt von den „Dykes on Bikes“ Rhein-Weser, dem ersten offiziell gelisteten deutschen Ableger einer in den 1970er Jahren in San Francisco gegründeten Vereinigung lesbischer Motorradfahrerinnen. Mit fünf schweren Maschinen war der Motorradclub nach Bochum gefahren, um – wie zuvor u.a. schon in London – den „Dyke March“ anzuführen.