Bochum. Der Fall eines versuchten Raubmordes vor 30 Jahren in Bochum wird wohl ein Indizienprozess. Denn der jetzt gefasste Beschuldigte schweigt.
Der 55-jährige Mann, der 30 Jahre nach einem äußerst brutalen Raubüberfall auf die Angestellte einer Spielhalle in Bochum festgenommen worden ist, macht von seinem Schweigerecht Gebrauch.
Beim Haftrichter, der ihn in der vorigen Woche auf Antrag der Bochumer Staatsanwältin Svenja Große-Kreul wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes in U-Haft sperren ließ, machte er keinerlei Angaben. Er sitzt jetzt in der JVA Bochum. Auch zur Tatzeit – am 27. Februar 1991 – hatte er im Raum Bochum gelebt.
Beschuldigter wurde auf einem großen Schiff in Bremerhaven festgenommen
Am 1. November 2021 kam er als Arbeiter auf einem großen Schiff in den Überseehafen nach Bremerhaven. Bei der grenzpolizeilichen Einreisekontrolle fiel sein Pass auf: Er wurde seit dem 13. Oktober per Haftbefehl gesucht, weil die Kripo Bochum einen uralten Fall noch einmal aufgerollt und die Spuren vom Tatort – eine Spielhalle an der Kortumstraße – mit Fingerabdrucken abgeglichen hatte, die er früher einmal in ganz anderer Sache bei der Polizei abgegeben hatte. Die Spuren sollen übereinstimmen.
Beschuldigter ist mehrfach vorbestraft, zuletzt wegen Körperverletzung
Wie Svenja Große-Kreul der WAZ sagte, ist der Beschuldigte mehrfach vorbestraft, zuletzt wegen Körperverletzung. Die Taten liegen aber schon länger zurück.
In Deutschland ist er ohne festen Wohnsitz. Zur Nationalität machen die Ermittler weiterhin keine Angaben.