Bochum.. Die Bogestra hat dem Besitzer eines Lotto/Totto-Ladens in Langendreer als Verkaufsstelle für Tickets gekündigt. Der will die Kündigung nicht hinnehmen.

Seit fünf Jahren betreibt Jürgen Meinhardt zusammen mit seiner Frau Janina einen Lotto/Totto-Laden an der Alten Bahnhofstraße 213 in Langendreer. Im Angebot hat er außerdem Zigaretten und Zeitschriften, dazu ist sein Laden Verkaufsstelle für Tickets der Bogestra. Das allerdings nur noch bis zum 31. Januar. Das Verkehrsunternehmen hat ihm gekündigt. Nun sieht sich Meinhardt in seiner Existenz bedroht. Er will die Kündigung nicht einfach hinnehmen.

„Der Aufschrei hier bei meinen Kunden ist riesig“, sagt er. „Ich habe, nachdem ich die Kündigung erhalten habe, eine Unterschriftenliste hingelegt. Einhundert Unterschriften habe ich bereits gesammelt. Meine Kunden wollen gerne ihre gewohnte Anlaufstelle für den Kauf von Tickets behalten.“ Dabei verdiene er am Ticketverkauf nicht viel. „Aber das Zusatzgeschäft fällt weg. Die Leute kaufen ja dann nicht nur ein Ticket bei mir, sondern auch Zeitschriften oder Zigaretten. Wenn einhundert Kunden das woanders tun, kann das weh tun.“

Qualitätsproblem beim Verkauf von Tickets

Direkt nach Erhalt der Kündigung habe er bei der Bogestra angerufen. „Ich wollte wissen, wie sie die Kündigung begründen. Im Anschreiben stand kein Grund drin. Da wurde mir gesagt, dass es Umstrukturierungsmaßnahmen gibt und deshalb einigen Verkaufsstellen gekündigt werde.“

Das aber scheint nicht der wahre Grund zu sein. Wie die WAZ erfuhr, hat das Unternehmen im Laden von Meinhardt beim Verkauf der Tickets „ein Qualitätsproblem festgestellt“. Pressesprecher Christoph Kollmann: „Wenn wir das feststellen, wird nicht sofort gekündigt, sondern das Gespräch gesucht. Wir überprüfen alle Verkaufsstellen regelmäßig auf Qualität. Wir haben gewisse Dienstleistungsqualität, die wir erwarten. Und in diesem Fall können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass die von uns erwarteten Dienstleistungen erbracht werden.“ Es gebe aber an dieser Stelle ein „dichtes Angebot von weiteren Verkaufsstellen. Es wird für die Kunden andere Wege geben“.

Der Weg, den Meinhardt gehen will, ist auch klar. „Ich werde mit der Unterschriften-Liste Ende Januar zur Bogestra gehen. Ich werde auch im Auftrag meiner Kunden die Kündigung nicht hinnehmen.“