Bochum. Der Wintereinbruch sorgt für viele witterungsbedingte Einsätze der Feuerwehr Bochum. Dieses vorläufige Fazit ziehen Feuerwehr und Polizei.
Eisige Temperaturen, Schnee und Glätte – was für viele Bochumer ein Winterparadies ist, das zum Rodeln einlädt, bedeutet für die Feuerwehr vor allem eines: mehr Arbeit. Die Einsätze der Feuerwehr Bochum seit dem Wintereinbruch seien „wintertypische Schnee- und Straßeneinsätze“ gewesen, berichtet Bochums Feuerwehrchef Simon Heußen. Die Einsatzwagen sind zur Zeit mit Winterausstattung unterwegs. Dazu gehören unter anderem Schneeketten und Auftaugeräte, um zugefrorene Hydranten aufzutauen und zum Löschen nutzen zu können. „Finden tun wir die Hydranten aber immer.“
Einsatzfahrzeuge kommen teilweise verzögert an
Durch die Witterungsverhältnisse sei die Anzahl an Einsätzen gestiegen, bei denen Personengestürzt sind. Diese gehen jedoch seit gestern zurück, teilt Heußen auf Anfrage der WAZ am Donnerstagmorgen mit. „Inzwischen sind viele Wege wieder begehbar und freigeräumt“. Am Mittwoch habe es nur noch acht solcher Einsätze gegeben, in den Tagen zuvor waren es 18 bis 20. Problematisch sei bei den derzeitigen Temperaturen vor allem, dass gestürzte Personen schneller unterkühlen als sonst. Aus diesem Grund sei es wichtig, schnell den Notruf zu wählen, betont Heußen.
Meteorologen sehen Frost noch übers Wochenende
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes bleibt es vorerst kalt in Bochum. Es herrscht eine Warnung vor strengem Frost, die Temperaturen können auf Werte um -17°C sinken.Der Schnee wird also auch noch am Wochenende liegen bleiben. Ab kommendem Montag (15.) soll der Schnee wieder schmelzen.
Die Minusgrade stellen auch ein Problem für das Personal der Feuerwehr dar. „Die Kälte ist für die Einsatzkräfte schon eine Belastung. Daher müssen die Einsatzkräfte aktuell auch schneller ausgewechselt werden“. Weitere typische Einsätze für das Wetter seien „große Eiszapfen, die auf Gehwege zu stürzen drohen“, teilt Heußen zudem mit. Die Eiszapfen würden mithilfe einer Drehleiter entfernt werden, um die Gefahr für Passanten abzuwenden. Doch auch zu einem ungewöhnlichen Einsatz musste die Feuerwehr ausrücken: Am Kemnader See hatte sich ein Schwan im Eis verfangen. Nachdem die Feuerwehr am Mittwoch zweimal vor Ort war und sich der Schwan nicht fangen ließ, kümmert sich nun eine Tierschützerin um das Wohl des Tieres und stellt Futter bereit.
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Große Probleme habe es bei den Einsätzen der vergangenen Tage jedoch nicht gegeben, resümiert Heußen, lediglich, dass die Einsatzkräfte verzögert an den Einsatzorten erschienen, sei zeitweilig ein Problem gewesen. Grund dafür waren die teilweise nur einspurig befahrbaren Straßen. Andere Verkehrsteilnehmer konnten nur bedingt ausweichen, um den Fahrzeugen der Feuerwehr Platz zu machen.
Erster heftiger Wintereinbruch seit 2010
„Das Einsatzaufkommen seit dem Wintereinbruch ist äußerst gering“, berichtet auch Polizeisprecher Volker Schütte. Seit 2010 sei dies der erste richtige Winter in Bochum. „Es kommt zu Unfällen, zum Glück mit wenig Folgen.“ Personenschäden habe es seit Sonntag keine gegeben. Besondere Vorkehrungen traf die Polizei in Hinblick auf den Wintereinbruch nicht.
Lediglich die Zahl der Einsatzkräfte wurde aufgestockt, dazu wurden Dienstzeiten umstrukturiert. „Ich muss feststellen, dass sich die Autofahrer im Großen und Ganzen gut auf das Schneechaos eingestellt haben und vernünftig mit der Situation umgegangen sind“, so Schütte. Dies führt er auf die Warnungen vor gefährlichen Bedingungen im Straßenverkehr in den Tagen vor dem extremen Wetter zurück.
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