Hamme.. Kleingärtner, Spaziergänger und Nachbarn ärgern sich über den desolaten Zustand der Grünanlage. „Wie fühlen uns benachteiligt“.

„Na ja“, sagt Bernd Jablonski und muss etwas grinsen. „Schön is’ anders.“ Seit vier Jahren verbringt der Kleingärtner jede freie Minute an seiner Laube des KGV Friedensgrund direkt neben dem Hammer Park – doch einen Blick in die angrenzende Parkanlage riskiert er schon länger nicht mehr. „Der Park sah noch nie gut aus“, meint er. „Vor allem der kleine Teich ist übel“, findet auch sein Kollege Wolfgang Helmert. „Im Sommer stinkt der Tümpel zum Himmel.“

Ähnlich kritisch wie die beiden Kleingärtner äußern sich in den letzten Wochen zahlreiche Leser bei Anrufen in der Redaktion über den Zustand des Hammer Parks an der Seilfahrt/Gahlensche Straße. Schelte gibt es auch in den sozialen Netzwerken: Bei Facebook werden Fotos gepostet, die den schleichenden Verfall der Grünanlage dokumentieren sollen. Ob diese allerdings jemals wirklich einladend ausgesehen habe, darüber mag sich niemand ein Urteil bilden.

Der Hammer Park verfällt

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Kleingärtner Bernd Jablonski und Wolfgang Helmert (v.l.): „Der Hammer Park sah noch nie gut aus.“
Kleingärtner Bernd Jablonski und Wolfgang Helmert (v.l.): „Der Hammer Park sah noch nie gut aus.“ © Gero Helm / FUNKE Foto Services | Gero Helm / FUNKE Foto Services
Zerbrochene Bänke im Tümpel: kein schöner Anblick, so die Hammer.
Zerbrochene Bänke im Tümpel: kein schöner Anblick, so die Hammer. © Gero Helm / FUNKE Foto Services | Gero Helm / FUNKE Foto Services
Abgebrochene Äste...
Abgebrochene Äste... © Gero Helm / FUNKE Foto Services | Gero Helm / FUNKE Foto Services
... zerstörte Tischtennisplatten ...
... zerstörte Tischtennisplatten ... © Gero Helm / FUNKE Foto Services | Gero Helm / FUNKE Foto Services
... und Bänke: Nicht nur Spaziergänger und Nachbarn ärgern sich über den Zustand der Grünanlage.
... und Bänke: Nicht nur Spaziergänger und Nachbarn ärgern sich über den Zustand der Grünanlage. © Gero Helm / FUNKE Foto Services | Gero Helm / FUNKE Foto Services
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Fest steht: Pfingststurm Ela hat im Hammer Park Schäden angerichtet, die bis heute sichtbar sind. „Da haben wir uns echt benachteiligt gefühlt“, sagt Kleingärtner Jablonski. „Überall im Stadtgebiet wurde in den Monaten danach kräftig aufgeräumt, nur bei uns tat sich lange gar nichts.“ Immerhin: Bei der jüngsten Pflanzaktion der SPD „Bäume für Bochum“, bei der auch VfL-Trainer Gertjan Verbeek zum Spaten griff, wurden hier 500 Buchen in den Boden gesetzt.

Tischtennisplatte wurde bereits ersetzt

Doch ob jede von ihnen überleben wird, daran hat Berthold Jäger Zweifel. Jäger, 17 Jahre als zweiter Vorsitzender beim Seniorenbeirat aktiv, kennt die Lage genau, denn er sieht den Hammer Park beim Blick aus seinem Wohnzimmerfenster. „Die Setzlinge müssen eingezäunt werden“, schlägt er vor. „So viele Hunde, die da vor pinkeln, können nicht gut für die Bäumchen sein.“ Haufenweise Hundedreck sei überhaupt ein Problem, meint der 80-Jährige. „Den macht keiner weg.“ Störend findet er auch, dass der Park von vielen Mitbürgern für Grillpartys missbraucht werde. „Und der Dreck bleibt natürlich liegen.“

Besonders ärgerlich ist Jäger allerdings über den Zustand des kleinen Teichs an der Seilfahrt. „Das ist die reinste Abfallgrube“, meint er. „Da hört man nicht einen Frosch drin.“ Eine umgeworfene Parkbank und haufenweise Müll ergänzen das betrübliche Ensemble.

Offensichtlich hat die trübe Brühe schon mal bessere Zeiten gesehen, denn völlig in die Jahre gekommene Schilder direkt davor weisen auf ein Fütterungsverbot für Enten hin: „Durch das Füttern werden zu viele Enten angelockt“, steht da. Kleingärtner Bernd Jablonski muss lachen: „Wenn da tatsächlich irgendwann mal Enten drin geschwommen haben, dann sind die aber ganz schnell verduftet.“

Bei der Stadt sind die Probleme rund um den Hammer Park bekannt. Der kleine Teich solle im Zuge von anstehenden Aufräumarbeiten wegen des Pfingststurms „bearbeitet“ werden, teilt Sprecher Oliver Trappe auf Nachfrage mit. „Jedoch übersteigen die Gesamtschäden die uns zur Verfügung stehenden Mittel, so dass es noch einige Zeit dauern wird, den Park in einen zufriedenstellenden Zustand zu versetzen.“ Ein konkreter Zeitpunkt könne nicht genannt werden.

Die vom Sturm zerstörte Tischtennisplatte auf dem Spielplatz soll hingegen mittlerweile durch eine neue ersetzt worden sein.