Bochum. Eine 17-jährige Schülerin ist am Sonntag in Bochum-Stiepel erwürgt worden. Besonders dramatisch: Ihre Mutter fand sie mittags tot in ihrem Zimmer. Ein 17-jähriger Freund des Mädchens hat die Tat bereits zugegeben und wurde verhaftet.
Eine 17-jährige Jugendliche ist am Sonntag in Bochum erwürgt worden. Der Leichnam wurde von der Mutter in ihrem Haus im Stadtteil Stiepel gefunden. Der Täter soll ein 17-jähriger Freund der Toten sein. Die Beziehung war platonisch, der 17-Jährige wollte aber wohl mehr. Das erklärte Oberstaatsanwalt Jochen Kodal in einer Pressekonferenz am Montag.
Eine grausame Entdeckung hatte am Sonntagmittag eine Familienmutter in ihrem gutbürgerlichen Haus in Bochum-Stiepel gemacht. Sie fand ihre 17-jährige Tochter in ihrem Zimmer unterm Dach. Sie lag tot neben dem Bett. Erwürgt. Die Mord-Kommission hat am Sonntagabend ihren langjährigen Freund (17) festgenommen.
Seit fünf Jahren eng befreundet
Die Schülerin kannte ihn aus der Schulzeit in Bochum. Seit fünf Jahren waren sie eng befreundet, allerdings nur platonisch. „Sie hat ihm klar gemacht, sie wolle ihn als Freund, nicht als Liebhaber“, sagte Oberstaatsanwalt Jochen Kodal am Montag. Eventuell wollte der 17-Jährige aber eine intime Beziehung. Zu ihrer Familie habe der 17-Jährige gute Beziehungen gehabt und die Mutter sogar geduzt, hieß es. Er habe mehrfach in dem Haus übernachtet. Auch den vergangenen Samstag hätten die beiden 17-Jährigen harmonisch beim gemeinsamen Inlinescaten verbracht.
Gegen 22 Uhr seien sie auf ihr Zimmer im Dachgeschoss gegangen. Irgendwann in dieser Nacht soll der 17-Jährige sie erwürgt haben. Die Angehörigen hatten nichts gehört.
Keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch
Bereits Sonntagfrüh um 7 Uhr hatte der 17-Jährige das Haus verlassen und war mit dem Zug nach Berlin geflüchtet. An der Siegessäule wurde er festgenommen, nachdem man ihn über sein Handy geortet hatte. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. In der Tasche hatte er einen Abschiedsbrief für seine Mutter dabei. Darin gebe er die Tat zu, sagt Kodal. Es sei „über ihn gekommen“, habe er geschrieben. Er wird weiter verhört. Hinweise auf einen sexuellen Übergriff gibt es nicht. Am Montagabend soll Haftbefehl erlassen werden - wegen Totschlags. Der 17-Jährige ist nicht vorbestraft.
Der Leiter der Mord-Kommission, Jürgen Harbecke, sagte über die Hinterbliebenen: „Die Familie ist restlos fertig.“