Bochum.. Eine Osteraktion in Bochum endete für einige Familien mit Enttäuschung und Tränen. Frühaufsteher hatten hunderte Eier säckeweise weggetragen.
Die Raffgier einiger weniger vermieste vielen Familien mit Kindern am Ostersonntag die geplante fröhliche Eiersuche im Bochumer Stadtpark. Von den 5000 Eiern, die Mitarbeiter der Stadt frühmorgens versteckt hatten, sind bereits um 8.30 Uhr nur noch wenige zu finden. Die Enttäuschung ist groß, bei einigen Kindern fließen sogar Tränen. Die gut gemeinte Aktion endet bitter.
Viele Besucher suchen stundenlang und können keine oder kaum Eier finden. „Die Kinder sind total enttäuscht. Schon bevor es richtig losging, haben wohl Leute mit großen Säcken die meisten Eier eingesammelt“, sagt der Mitarbeiter des Technischen Dienstes der Stadt Bochum, Dietmar Lühr. Seit 10 Uhr verteilt er bereits „Notfall-Eier“ im Bismarckturm. „Keiner kann mir erzählen, dass nach so kurzer Zeit 5000 Eier weg sind.“
Wütende Eltern und enttäuschte Kinder
Auch die Besucher sind aufgebracht. Die Eltern sind wütend, die Kinder enttäuscht. „Es ist schade, dass ein Paar Leute den Sinn der ganzen Aktion wohl nicht verstehen. Wir sind seit kurz nach neun hier und haben nichts gefunden“, erzählt Marcus Beckmann, der mit Frau und Kind auf der Suche ist. Auch der neunjährige Jason ist entrüstet: „Man findet einfach gar nichts, ich bin total enttäuscht.“
Die Stadt hatte wegen der großen Menge an Eiern sogar angekündigt, „dass auch noch um die Mittagszeit Eier zu finden seien sollten“. Darauf scheinen sich viele Besucher verlassen zu haben, denn so richtig voll wird es im Stadtpark erst gegen elf Uhr. Um diese Zeit ist die Suche aber bereits praktisch aussichtslos. Offizieller Startschuss der Aktion war um 8 Uhr. So müssen sich am Sonntag die meisten Familien damit begnügen, ihre „Notfall-Eier“ im Bismarckturm abzuholen. „Viele Menschen kennen einfach keine Genügsamkeit, das ist schamlos“, sagt der Besucher Pascal Joepen.
Wut in den sozialen Netzwerken
Auch in den sozialen Netzwerken ist bei vielen Bochumern der Unmut groß. Auf Facebook kommt es zu einem regelrechten Shitstorm, als dort ein Bild auftaucht, das zwei jungen Frauen mit zwei Kindern zeigt, die mit einem großen Beutel mit dutzenden Eiern posieren.
Aber nicht alle haben sich von den fehlenden Eiern den Tag vermiesen lassen. Die vierjährige Marie findet es zwar ein bisschen gemein, dass sie keine Eier finden konnte. Aber auf die Frage, wie es ihr denn geht, antwortet das Mädchen: „Mir geht’s toll!“.
Stadtsprecher Thomas Sprenger zeigte sich am Sonntagnachmittag allerdings immer noch fassungslos: „So etwas geht gar nicht. Wir wollten den Kindern eine Freude machen. Offensichtlich haben einige Menschen die Aktion völlig falsch verstanden.“ Sollte es Ostern 2018 erneut eine städtische Eiersuche geben, dürfte die Stadt aus der verunglückten Aktion ihre Lehren ziehen.