Bochum. Im September gibt es eine neue Attraktion für die Hauptattraktion der Region, den Starlight-Express. Eine Projektgruppe des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums hat ein Modell der Musical-Halle gebaut. Es ist funktionsfähig, bietet Lichteffekte und hat wie das Original eine schwenkbare Brücke.

An der Starlight-Halle wird gerade gebaut. Die Tribünen sind schon fertig, die Beleuchtung für die Schienen noch nicht. „Das ist ganz schön fupselig“, sagt Michael Winter. „Wir wollten noch mehr LED-Lampen verbauen, aber das wäre zu aufwändig gewesen.“ So wird es nur alle drei, vier Zentimeter eine Lampe geben. Auch damit wird das Modell im Maßstab 1:33, an dem er zusammen mit 16 anderen Schülern einer Projektgruppe des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums arbeitet, wohl genug Strahlkraft haben.

Der Starlight-Express ist ein Dauerrenner. Seit 1988 drehen die Lokomotiven ihre Runden in Bochum. 15 Millionen Besucher haben die mehr als 10.000 Vorstellungen bislang gesehen. Wobei die ersten Besucher 1988 andere Darsteller und eine andere Show gesehen haben, als die, die nun hingehen. Der Starlight-Express bleibt in Bewegung, muss immer auch wieder neue Highlights bieten. Mal gibt es neue Effekte, mal ein neues Lied. Demnächst kommt eine neue Attraktion für die Hauptattraktion der Region dazu. Eine Projektgruppe des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums hat die Starlight-Halle als Funktionsmodell nachgebaut. Es soll im September übergeben werden und dann voraussichtlich im Foyer der Halle die Aufmerksamkeit der Besucher erregen. Bei der zu erwartenden Qualität des Modells ist dann auch eine dauerhafte Ausstellung möglich.

Studenten helfen bei der Umsetzung

„Das Modell ist ja nicht irgendwie zusammengeschustert“, sagen Marko Hüsch (angehender Architekt) und Evangelos Siourdakis (angehender Bauingenieur) dazu. Die Studenten der Hochschule haben die erfolgreiche Umsetzung ermöglicht. Sie haben als Mitglieder des Social Media Teams der Hochschule die Jugendlichen umfassend beraten und betreut und sind davon überzeugt, dass das Modell die Macher des Starlight-Expresses und die Besucher gleichermaßen überzeugen wird. Zumal auch Elektrotechniker der Ruhr-Universität im Endspurt die Schüler beim Einbau der umfangreichen Elektrotechnik unterstützen werden.

Die Schüler planten das Projekt ansonsten eigenständig, bekamen (gute) Noten für ihr Projekt, bei dem es verschiedene Arbeitsgruppen gibt. Michael Winter ist zusammen mit anderen Schülern für die Technik zuständig. Die ist aufwändig, macht aber dann auch das Besondere aus. „Die Brücke, die auch in echt das Herzstück der Technik ist und die es den Darstellern ermöglicht, sich auf drei Ebenen zu bewegen, ist auch im Modell schwenkbar“, sagt er. „In den Laufwegen werden Lichteffekte aufblitzen, selbst das Schutzgeländer wird wie in der echten Halle hoch- und runterfahren. Natürlich computergesteuert.“

Bau des Modells der Starlight-Halle ist ein Projekt für Jungs und Mädchen

Bildung und Ausbildung ist immer auch eine Frage der Ansprache, des Weckens von Begeisterung. Diplom-Physikerin Dr. Raphaela Meißner schafft das immer wieder. Aktuell geht das von Innovationszentrum Schule Technik (IST) Bochum initiierte und von ihr begleitete Projekt „Modellbau Starlight Express“ am Heinrich-von-Kleist Gymnasium in die entscheidende Phase.

Wer hatte die Idee, die Starlight-Halle so exakt nachzubauen?

Raphaela Meißner: Die hatte ich. Ich mag das Stück und ich wusste, dass ich dadurch Mädchen mit ins Boot bekomme. Es geht nicht nur stupide um Elektrotechnik.

Sondern auch darum . . .?

Meißner:. . . ein Projekt in seiner Gänze zu organisieren. Es ging um Arbeitsteilung, um Teamfähigkeit und möglichst eigenständiges Arbeiten.

Sind Sie zufrieden mit den Ergebnissen?

Meißner: Das Modell ist noch nicht ganz fertig, aber ich glaube, es wird richtig gut. Mit den Schülerinnen und Schülern bin ich sehr zufrieden. Sie haben sich alle stark eingebracht, haben zusätzlich Zeit investiert. Sie haben auch in den Ferien noch am Modell mitgearbeitet, obwohl sie ihre Noten schon bekommen haben und das Projekt ja schon seit Sommer 2013 läuft. Dass sie über so einen langen Zeitraum so intensiv mitarbeiten, zeigt, wie sehr sie an diesem Projekt interessiert sind.

Meißner: Sehr gut. Wir haben Originalpläne und eine Bühnenführung bekommen, durften hinter die Bühne schauen Ausgiebig ist uns die Technik erklärt worden. Die Schüler haben Eindrücke und Erklärungen bekommen und Erfahrungen gesammelt, die man als normaler Besucher nicht machen kann.

Wer war alles am Projekt beteiligt?

Meißner: Das Gymnasium, die Hochschule mit zwei Studenten, die Ruhr-Universität hat uns bei der Elektrotechnik geholfen. Die Box aus Aluminium, die um das Modell kommt, hat uns die Firma Bosch-Rexroth aus Witten zur Verfügung gestellt.

Das Modell soll voraussichtlich im Foyer der Starlight-Halle stehen. Wissen Sie weitere Details?

Meißner: Die Box, in der das Modell dann eingebaut sein wird, wird wohl drei Gucklöcher haben. Es wird einen Geldschlitz geben. Wir hatten einen, in dem man zwei Euro einwerfen kann. Ich glaube aber, dass es am Ende für einen Euro das blitzende, blinkende Modell zu sehen gibt, bei dem sich auch die Brücke bewegt. Das Geld, das da zusammenkommt, soll dann wohl für den guten Zweck gespendet werden.