Bochum. OB Thomas Eiskirch hat das Übergangsheim an der Wohlfahrtstraße besucht. Er forderte, die Bearbeitungszeit bei Asylverfahren müsse kürzer werden.

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat sich am Mittwoch vor Ort einen Eindruck von der Situation der Flüchtlinge in Bochum verschafft. Zusammen mit Stadtdirektor Michael Townsend besuchte er das Übergangsheim an der Wohlfahrtstraße, dann die jetzt neu bezogene Unterkunft an der Humboldtstraße und die Turnhalle am Westring.

Im früheren Gewerkschaftshaus und späteren Altenheim wurden in dieser Woche die ersten umgebauten Etagen zum Bezug für Flüchtlinge freigegeben. Vor allem Familien mit Kindern sollen hier untergebracht werden.

Er sprach überall mit Flüchtlingen sowie mit Mitarbeitern von Hilfsorganisationen und der Stadt. „Das Klima in den Einrichtungen ist von gegenseitigem Respekt geprägt“, sagte Eiskirch. „Gleichzeitig spürt man, dass besonders in der Beschäftigungslosigkeit Sprengstoff für das Zusammenleben liegt.“ Daher sei es für Stadt und Flüchtlinge wichtig, dass die Bearbeitungszeit bei Asylverfahren verkürzt werde.

"Wir kennen die Vorbehalte und Ängste bei den Bürgern"

Nach dem Besuch betonte Eiskirch gegenüber der WAZ, dass die Stadt nun versuchen werde, in jeder größeren Einrichtung für Flüchtlinge in Bochum einen Raum oder ein Zimmer herzurichten, in dem Kinder spielen können. „Das ist mir ein ganz persönliches Anliegen“, so der neue Oberbürgermeister.

Nach dem Besuch in den Unterkünften betonte die Stadtspitze, dass bei den Problemen für die Flüchtlinge nicht die Menschen vergessen werden dürften, die schon länger in dieser Stadt lebten. Eiskirch: „Natürlich kennen wir die Vorbehalte und Ängste bei den Bürgern.“ In den ersten Tagen im Amt hätte er schon erfahren, dass jetzt viele fragten, wie es in der Stadt aussehe, wo es Schwierigkeiten gebe. „Ich kann denen sagen: Wir haben das im Blick“.