Bochum. Unbekannte Diesel-Diebe haben auf einer Baustelle für die Opel-Spange in Bochum den Sprit von acht Baggern und Raupen gestohlen - insgesamt 1300 Liter. Die Polizei meint: „O’ zapft is! in Bochum mal anders.“ Der ungewöhnliche Diesel-Diebstahl hat die Baustelle mehrere Stunden lahmgelegt.
Der Anfang der harten Arbeitswoche auf der Großbaustelle an der so genannten Opel-Spange in Bochum-Laer hat für die Fahrer von acht Baggern und Raupen mit einer bösen Überraschung begonnen. Als sie ihre mächtigen Fahrzeuge starten wollten, war die Tanks leer. Sie hatten aber kein Leck, vielmehr hatten unbekannte Diebe ihr Unwesen getrieben und insgesamt 1300 Liter Diesel abgepumpt und weggeschafft.
Als die Bauarbeiter die Baustellen an der Schattbachstraße 78 am vergangenen Freitag gegen 12.30 Uhr in Richtung Wochenende verließen, hatten sie zur Sicherheit extra die Baustellenzufahrt mit einer Raupe versperrt. Das sollte Leuten, die dort nichts zu suchen haben, fernhalten. Das nützte aber nichts. Als die Baggerfahrer am Montag um 7.25 Uhr zur Arbeit erschienen, hatten ihre Baustellenfahrzeuge keinen Sprit mehr.
Die Polizei meint: „,O’ zapft is!’ in Bochum mal anders.“ Nimmt man die aktuellen Tankstellen-Preise als Grundlage, hat die Beute einen Wert von rund 1800 Euro.
Baustelle lag stundenlang lahm
Die Diesel-Diebe sind noch unbekannt. Ermittler entdeckten am Tatort verschiedene Schuhabdrücke. Sie führten von den einzelnen Baggern und Raupen über einen nahe gelegenen Hügel bis zu einem asphaltierten Wirtschaftsweg namens „Am Palmberg“. Deshalb vermutet die Kripo, dass der oder die Täter mit einem eigenen Fahrzeug über die Schattbachstraße gekommen sind. „Dann näherten sie sich über den Wirtschaftsweg bis zur Autobahn an, um anschließend mit einer Schubkarre den Diesel von der Baustelle zu transportieren“, sagte eine Polizeisprecherin. Den Treibstoff werden die Täter vor dem Aufladen auf die Schubkarren aber wohl in Kanister geschüttet haben.
Der ungewöhnliche Diesel-Diebstahl hat die Baustelle mehrere Stunden lahmgelegt. Wie Frank Hausendorf von „Straßen NRW“ auf WAZ-Anfrage sagte, habe am Montag „bis gegen zehn Uhr Stillstand“ geherrscht. Denn die Leitungen in den Tankanlagen hätten nach dem Wiederauffüllen erst aufwändig entlüftet werden müssen - „sonst springen die Maschinen nicht an“. Zur Höhe des Schadens durch den stundenlangen Arbeitsausfalles liegen keine Zahlen vor.
Die Ermittler des Kriminalkommissariats 32 fragen jetzt: Wer hat Verdächtiges im Tatzeitraum beobachten können? Zeugen- und Täterhinweise werden unter der Rufnummer 0234/909-8205 (-3521 außerhalb der Geschäftszeiten) erbeten und entgegengenommen.
Die Bauarbeiten an der Opel-Spange liegen laut Straßen NRW im Zeitplan. Mitte 2016 sollen auf der Verbindung von der A43 bis zum Nordhausenring - und von dort weiter zum Westkreuz und die A40 - die ersten Autos fahren.