„Der Ruhrtalradweg landet in der Pampa.“ WAZ-Leser Dirk John staunt und grollt über das abrupte Ende des Radweges in Heveney an der Stadtgrenze Bochum/Witten. Die Freizeitzentrum Kemnade GmbH (FZK) kündigt einen baldigen Weiterbau der Radler-Piste an.
„Es gab da mal einen Ruhrtalradweg, touristisch wichtig für die ganze Region, gebaut mit öffentlichen Mitteln, sehr gut akzeptiert“, schreibt Dirk John. Neuerdings sei der Rundweg aber unterbrochen. „Von Witten aus kommend unterquert man die Brücke der A 43. Geradeaus geht jetzt der neue Ruhr-Inline-Weg weiter. Ein Radweg ist entsprechend bemalt, endet aber nach ca. 30 Metern in der Mocke“, dokumentiert Dirk John anhand von Fotos und erkennt: „Der ehemalige Ruhrtalradweg ist schlicht und ergreifend in den neuen Ruhr-Inline-Weg umgemünzt worden. Musste dies noch schnell geschehen, um für 2012 Fördergelder einzustecken?“
„Blödsinn“, entgegnet FZK-Geschäftsführer Wilfried Perner. Es sei richtig, dass der Radweg an dieser Stelle am See aufgearbeitet wurde und künftig Teil der Inliner-Strecke wird. „Die örtlichen Gegebenheiten ließen hier keine andere Lösung zu.“ Selbstverständlich werde die Lücke für Radler aber geschlossen. „Die von Ihrem Leser erwähnte ,Mocke’ ist der Beginn eines neuen Radweges, der nach ca. einem Kilometer wieder an den Ruhrtalradweg angebunden wird“, so Perner. Radler und Inliner hätten dann ihre eigenen Wege. Bis dahin müssen die Radler den Inliner-Pfad mit benutzen.
Dirk John hält das gesamte Projekt für fragwürdig. Dieser Tage traf er auf dem Inliner-Weg auf fünf Radfahrer und 23 Fußgänger. „Alle nutzen den Weg, weil er so schön glatt ist. Ich habe nicht einen Inlineskater gesehen.“ Der Trend sei längst abgefahren. „2008 war der Boom. Aber jetzt sind die Gelder bewilligt und müssen unbedingt in den Sand gesetzt werden. Aber bitte nicht zulasten eines wichtigen Radweges!“