Bochum. Kulturschaffende und Politiker gründen in Bochum Deutsch-Polnische Gesellschaft. Ein Ziel ist eine Partnerschaft mit einer Stadt in Ostpolen.

Auf Initiative von Emanuela Danielewicz vom Bochumer Kulturverein Kosmopolen und Axel Schäfer (MdB), Mitglied der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe, gründete sich jetzt die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bochum-NRW. Die Initiatoren luden ins Haus der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie im Ehrenfeld ein.

Insgesamt 20 am Gründungsakt interessierte Teilnehmer konnten sich unter Corona-Auflagen versammeln, das Interesse war weitaus größer. Als Redner waren geladen Professor Jürgen Mittag vom Vorstand der Europa-Union in Bochum als auch der SPD-Politiker Thorsten Klute, seit 2014 Polonia-Beauftragter der NRW-Landesregierung. Er als auch Axel Schäfer betonten die historischen Ursprünge der Organisation.

Polen haben in Bochum viele Spuren hinterlassen

„Wir brauchen eine feste Organisationsform, was deutsch-polnische Beziehungen und die Entfaltung kultureller Vielfalt anbelangt. Bochum war vor hundert Jahren so etwas wie eine Hauptstadt von Polen. Am Kortländer kann man das heute noch gut nachlesen über die polnische Bank und Gewerkschaft. Nächstes Jahr besteht der deutsch-polnische Vertrag seit 30 Jahren und wir feiern 700 Jahre Bochum. Das passt gut zusammen“, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Schäfer.


Jürgen Mittag fand anerkennende Worte für die Initiative, die bereits bestehende Länderpartnerschaften in Bochum wie die Deutsch-Italienische oder Deutsch-Französische Gesellschaft erweitert: „Es ist in der Tat eine schmerzliche Lücke, dass Polen bisher fehlt. Gelebtes Europa spiegelt sich vor Ort wider.“

Neue Städtepartnerschaft als Idee

Alle Teilnehmer des Abends sind nun Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum-NRW. Als zweiköpfiger Vorstand wurden gewählt: Emanuela Danielewicz und Karl-Josef Schiffer, Schatzmeisterin ist Eveline Berlinger. Als Beisitzer engagieren sich: Iryna Nesterenko und Johann Fey.


Die Aufgaben der Gesellschaft sind vielfältig. Eine Idee ist es, eine Städtepartnerschaft zwischen Bochum und der ostpolnischen Stadt Białystok ins Auge zu fassen. Andere mögliche Projekte beziehen sich auf den kulturellen Austausch innerhalb der Stadt Bochum. Es gebe beispielsweise Gespräche mit der Zentralbücherei, mehr polnischsprachige Literatur anzubieten.

Bücherei soll mehr polnische Literatur anbieten


Emanuela Danielewicz: „Kunst und Kultur spielt eine Rolle, aber es sind nicht die einzigen Aufgaben. Auch das wirtschaftliche Interesse an Polen wächst. Ich glaube an eine solche Gesellschaft als Zusammenschluss von Interessen.“

Aktuellste Infos und nächste Termine der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum-NRW veröffentlicht sie auf ihrem temporären Blog: https://edateliergallery.blogspot.com/


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