Bochum. Promi-Vermittler Sascha Hellen steht mit seiner Veranstaltungsagentur vor dem Aus. Das Amtsgericht hat das Insolvenzverfahren eröffnet.
„Zahlungsunfähigkeit“, „Überschuldung“: Was Sascha Hellen stets von sich gewiesen hat, lässt im Beschluss des Amtsgerichts (AZ 80 IN 335/17) keinen Zweifel zu. Die Agentur des Gerther Promi-Vermittlers ist pleite. Das Insolvenzverfahren ist eröffnet. Gleichwohl kündigt der 39-Jährige an, seine Veranstaltungen – darunter der „Steiger Award“ und „Herausforderung Zukunft“ – fortzuführen.
Bereits 2015 hatte das Amtsgericht auf Antrag des Finanzamtes ein Insolvenzverfahren eingeleitet, das wenig später wieder aufgehoben wurde. Dabei ging es um Zahlungen an Prominente, die im Zuge der Hellen-Gesprächsreihe „Herausforderung Zukunft“ aufgetreten waren.
Im Juli gab sich Hellen noch gelassen
Im vergangenen Juli zogen wieder dunkle Wolken über dem Sitz der „Hellen Medien Projekte GmbH“ am Kornweg in Gerthe auf. Erneut wurde bekannt, dass das Amtsgericht ein Insolvenzeröffnungsverfahren eingeleitet hatte. Erneut kündigte Hellen auf WAZ-Anfrage eine baldige Einstellung an. Er habe die Krankenkassenbeiträge für eine Mitarbeiterin nicht pünktlich gezahlt. Die Rechnung sei aber vor Wochen beglichen worden. Er lasse sich deswegen nicht aus der Ruhe bringen.
Mit der Ruhe ist es nun vorbei. Bis 13. November sind Gläubiger aufgerufen, Forderungen anzumelden.
Tätigkeit als Medienberater nicht betroffen
Während der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Rolf Weidmann, am Montag keine Angaben machte, veröffentlichte Hellen eine Presseerklärung. Er habe seiner Agentur nach dem Streit um den Atrium-Talk 2012 „auch in erheblichem Umfang privates Kapital zugeführt“. Eine Fortführung der Gesellschaft erscheine ihm jedoch „aus heutiger Perspektive nicht mehr zukunftssicher“.
Seine „persönliche Tätigkeit als Medienberater“ sei von der Insolvenz nicht betroffen, betont Hellen. So sollen etwa „Gysis Begegnungen“ im Haus Mausbeck fortgeführt werden. Als nächster Gast wird im Dezember Claus Peymann erwartet.