Bochum. Kooperation „Kunstvereinehoch3“ präsentiert die Videoinstallation „Blue Moon“ des Künstlers Paul Baartmans in der Kuppel der Rotunde im Bermudadreick.
„Kunstvereinehoch3“ heißt ein Kooperationsprojekt, das von den drei BO-Kunstvereinen (Bochumer Kulturrat e.V., Kunstverein Bochum und Galerie Januar/Verein zur Förderung junger Kunst) regelmäßig mit kreativen Ideen gefüllt wird. Spielort der Aktivitäten ist die Glaskuppel der Rotunde, des Ex-Katholikentagsbahnhofs am Konrad-Adenauer-Platz. Als neuester Hingucker wurde dort am Mittwochabend Paul Baartmans Installation „Blue Moon“ ins rechte Licht gesetzt.
Der niederländische Künstler zielt mit der Namensgebung seiner Videoarbeit auf einen im englischen Sprachraum gebräuchliche Begriff ab: Als „blauer Mond“ wird der eher selten auftretende zweite Vollmond in einem Monat bezeichnet, eine astronomische Besonderheit.
Spiel mit der menschlichen Faszination
Der Mond als Himmelskörper und als symbolträchtige Erscheinung faszinierte Baartmans: „Der Mond ist in meinen Gedanken nie weit entfernt. Schon als Kind verzauberte mich die Erzählung eines kleinen Jungen, der, weil er eine Nacht nicht schlafen konnte, auf Mondstrahlen bis zum Mond spazierte, und dort angekommen, sich mit den Bewohnern anfreundete und alles mögliche erlebte. Erst als er neben seinem Bett aufwachte, war ihm klar, dass er alles geträumt hatte...“, so der Künstler.
In seiner 22-minütigen Installation setzt sich Paul Baartmanns assoziativ mit der eigenen und der allgemeinen menschlichen Faszination sowie den physikalischen und mythologischen Eigenschaften des Modes auseinander. Selbst erstellte Realaufnahmen und komponierte Animationen vom Mond werden mit Zoetrop-Aufnahmen (= frühes Beispiel mechanisch erzeugter, bewegter Bilder, auch „Wundertrommel“ genannt) kombiniert.
Das führt zu bizarren optischen und oszilloskopischen Effekten. Mit einer zusätzlichen Lichtinstallation innerhalb der Rotunde wird das auf den Fenstern projizierte Videobild nochmals verfremdet. Spektakulär!