Rosenberg. Zweites Bürgerfest im Rosenberg findet dort statt, wo dringend etwas passieren muss: an der Ladenzeile. Umgestaltung ist für viele überfällig.
Vor einem Jahr hat das Quartiersmanagement Rosenberg seine Arbeit mit einem Fest an der Ladenzeile Rosenberg vorgestellt. Jetzt folgte dort das zweite Bürgerfest und machte deutlich, dass viele Initiativen gestartet und die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft am Nordbad beteiligt werden.
Doch die Umgestaltung der Ladenzeile steht weiterhin aus. Der Bezirk Nord will dabei helfen.
Begegnung der Generationen
Dort, wo ansonsten vor allem Beton zu sehen ist, geht es beim Bürgerfest bunt und lebendig zu: auf eben jenem Vorplatz der Ladenzeile Rosenberg. Während die kleinen Gäste bei verschiedenen Spielangeboten viel Spaß haben, erfreuen sich die älteren Gäste an Live-Musik, internationalen Speisen und an den Kunst- und Handwerkerständen, die erstmals das Fest bereichern. Das Bürgerfest dient vor allem der Begegnung der Generationen und Nationen, die sich bunt gemischt an den Tischen und unter dem Vordach der Ladenzeile begegnen. Wie vor einem Jahr beteiligen sich auch wieder die jungen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft am Nordbad mit einer Tanzeinlage an dem vierstündigen Programm.
Bürger wünschen sich mehr Aktivitäten
„Das Fest ist sehr schön geworden und das Wetter spielt auch mit“, freut sich Werner Gräfe, und Ingeborg Jablonski ergänzt: „Hier kann man Freunde und Bekannte wiedertreffen und es ist ein schöner Treffpunkt“. Wie die Beiden wünschen sich viele Rosenberger mehr solcher Aktivitäten und Feste.
„Zu Beginn des Projektes gab es generationenübergreifend den Wunsch nach mehr Begegnung und mehr kulturellen Angeboten“, berichtet Ulrike Gerhard, die gemeinsam mit Horst Hücking und Martin Morche das Quartiersmanagement am Rosenberg organisiert. Unter dem Titel „Rosenberg initiativ“ wurden daher verschiedene Initiativen gestartet.
Projektarbeit soll fortbestehen
Neben der festen Anlaufstelle und dem Treffpunkt in der ehemaligen „Gaststätte Kastanie“ am Schleipweg 18 wurde beispielsweise das Projekt „Singen im Quartier“ auf den Weg gebracht. Dabei sind am 16. August um 17.30 Uhr alle Bürger, die Spaß am Singen haben, auf den Vorplatz der Ladenzeile am Rosenberg eingeladen. Weitere Projekte finden in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Rosenberg und der Volkshochschule statt.
„Die Förderung des Projektes läuft Ende des Jahres aus, wir sind aber bereits dabei, nach weiteren Förderungsmöglichkeiten Ausschau zu halten“, sagt Ulrike Gerhard. Unterstützung gibt es dabei aus der Bezirksvertretung Nord, die sowohl für eine Fortsetzung des Projektes wirbt und sich gleichzeitig auch für die Umgestaltung der Ladenzeile am Rosenberg stark macht. Darauf verweist Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) und erhält dabei von vielen Rosenbergern wie Werner Gräfe und Ingeborg Jablonski Unterstützung: „Wir brauchen einen schöneren Platz und mehr Sitzbänke“.
Problem-Ort wird für einen Tag zum Wohnzimmer
Eine Wohnzimmereinrichtung mitten in der Ladenzeile am Rosenberg? Mit dieser ungewöhnlichen Aktion suchen Studierende der evangelischen Hochschule beim Bürgerfest am Rosenberg nach neuen Perspektiven und Ideen für den Stadtteil.
Die Besucher staunen nicht schlecht, als sie in der ansonsten recht dunklen Unterführung der Ladenzeile ein Wohnzimmer mit Couch, Tischen und Teppichen vorfinden. Unter Federführung von Prof. Helene Skladny hatten Studierende der sozialen Arbeit den „Problem-Ort des Quartiers“ mit Hochdruckreinigern gesäubert und mit Möbeln einen wohnlichen „Ort der Begegnung“ geschaffen. „Wir wollen die Menschen am Rosenberg nicht ungehört lassen und laden sie ein, ihre Vorschläge aufzuschreiben“, erklärt Carolin Steinfurth stellvertretend für die Studierenden, die den Bürger-Dialog suchen.
Ergebnisse werden öffentlich vorgestellt
Die Idee aus der evangelischen Hochschule stößt bei den Rosenbergern auf offene Ohren. „Mich hat schon immer geärgert, dass wir hier keine guten Einkaufsmöglichkeiten haben und die Ladenzeile nicht ansehnlich ist“, sagt Franz Schallenkamp. Auch andere Anwohner beschreiben, dass sie gerade bei Dunkelheit die „Schmuddelecke“ der Ladenzeile meiden würden. An Ideen zur Umgestaltung der Ladenzeile mangelt es nicht. Während die Jüngeren sich vor allem „mehr Sport-, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten“ wünschen, wollen die Älteren „mehr Licht, mehr Sauberkeit, mehr Mülleimer und mehr Aktivitäten“.
Die Umfrage-Ergebnisse werden am 5. Juli, 17 Uhr, im Quartier Rosenberg, Schleipweg 18, vorgestellt.