Bochum..
Da können sich die Mitglieder des Seniorenbeirats selbst auf die Schultern klopfen: Ihrer zwei Jahre langen Beharrlichkeit ist es letztlich zu verdanken, dass die Stadt sich entschlossen hat, ein sogenanntes Friedhofsmobil anzuschaffen.
Jene Elektrokarren sollen insbesondere älteren Menschen oder Gehbehinderten die Wege verkürzen. Aber auch Besucher, die schwer zu tragen haben, können sich mit ihrer Last mit dem Wagen chauffieren lassen bis zum Grab. Die Fahrzeuge sehen aus wie Golfkarts und bieten Platz für maximal vier Personen. Zum Einsatz kommen sie zunächst nur auf dem Hauptfriedhof am Freigrafendamm, dem größten und weitläufigsten in Bochum.
„Sie sollen vor allem bei Beerdigungen etwa von der Trauerhalle zur Grabstätte fahren“, so berichtet Theo Kraushaar, Vorsitzender des Seniorenbeirats. Gerade auf dem Hauptfriedhof können die Wege hin zu den Gräbern von Angehörigen teils sehr lang sein. „Oft klagen alte Menschen darüber, dass sie die Strecken aus eigener Kraft nicht mehr bewältigen können und deshalb mitunter die Grabpflege reduzieren müssten“, so Kraushaar. Aber auch jenseits von Bestattungsterminen – dazu müssten die Buggys vorbestellt werden – können Friedhofsbesucher den Service, der kostenlos bleiben soll, nutzen.
Friedhofsmobil soll von Schwerbehindertem bedient werden
„Wir sind dabei, ein solches Fahrzeug zu beschaffen“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Barbara Gottschlich. Spätestens zu den Toten-Gedenktagen soll es in Betrieb gehen. Die Stadt lässt sich die Anschaffung 15.000 Euro kosten, hofft zudem auf Landes-Zuschüsse. Denn bedient werden soll das Friedhofsmobil von einem Schwerbehinderten aus der Verwaltung: „Das gibt uns die Chance, für einen von ihnen einen festen Arbeitsplatz zu schaffen“, sagt Barbara Gottschlich.
Die Wagen sind überdacht und an den Seiten offen, werden mit einem Elektromotor betrieben. „In Süddeutschland gibt es bereits viele davon“, weiß Theo Kraushaar zu berichten, der hofft, dass später das Beispiel auch auf anderen Bochumer Friedhöfen Schule machen könnte.