Bochum. Zahlreiche Anrufe und Kommentare auf www.waz.de haben die Redaktion zur Berichterstattung über den Friedhofsrückbau in Bochum erreicht. Die Stadt will an der eindeutigen Regelung festhalten, teilte sie mit.
Zahlreiche Anrufe und Kommentare auf www.waz.de haben die Redaktion zur Berichterstattung über den Friedhofsrückbau erreicht. Unter anderem soll der Teilstandort des Friedhofs Weitmar an der Schloßstraße bis 2070 aufgelöst werden. Eine Betroffene kann ihren Ehemann darum nicht mehr in einer Gruft auf diesem Gebiet beisetzen.
Viele Leser rechneten jedoch folgerichtig nach: 2070 minus maximale Liegefrist von 30 (beziehungsweise 25) Jahren ist gleich 2040 (beziehungsweise 2045). Sie fragten sich darum, warum die Stadt schon jetzt eine Beisetzung in der Gruft ablehnt. „Das ist in der Tat nicht ganz so einfach“, gibt Thorsten Lumma, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes, zu.
Stadt lehnt Vereinbarung ab
Der Bereich an der Schloßstraße ist bereits seit dem 9. September 2010 geschlossen. Ein Teil der Fläche könne schon ab 2041, der Rest ab 2070 rückgebaut werden. Seit der Schließung seien Wiedererwerb sowie neue Beisetzungen auf diesem Gebiet generell nicht mehr möglich. Einzige Ausnahme seien derzeit noch Begräbnisse in Reihengräbern, die der Familienzusammenführung auf diesem Teilstandort dienen. Diese Lösung zieht nun auch die betroffene Leserin in Erwägung. Nach der Liegefrist von 25 Jahren hat sie jedoch keinen Anspruch mehr auf dieses Grab.
Würde ihr Ehemann in der Gruft beigesetzt, hätte sie als Ehefrau jedoch das Recht, ebenfalls dort beerdigt zu werden. Das Nutzungsrecht würde sich in diesem Fall wieder verlängern und Angehörige oder Dritte, die dieses dann übernehmen, würden wiederum das Recht auf spätere Nutzung erwerben und so weiter.
Eine Vereinbarung, den Zeitpunkt heute festzulegen, an dem die Betroffenen aus dieser Kette aussteigen und so die Gruft doch noch nutzen könnten, will die Stadt nicht treffen. Sie möchte eine eindeutige Regelung. Lumma: „Ich kann die Angehörigen gut verstehen und auch, dass es schwer ist, das zu akzeptieren. Das ist auch ein Grund, warum wir das Zeitfenster so weit gefasst haben.“