Bochum-Werne. Vielen galt das Einkaufszentrum in Bochum-Werne als hoffnungsloser Fall. Nun schlägt das Herz des Stadtteils immer kräftiger. Das hat Gründe.
Ein Stadtteil blüht auf. Und das liegt nicht allein an den vielen Blumenkästen, die die Werbegemeinschaft von Bochum-Werne entlang des Werner Hellwegs aufgestellt und bepflanzt hat. Auch „dahinter“, in den Geschäften, tut sich was. Es gibt kaum noch Leerstände im Herzen des Stadtteils, in dem sich der angestoßene Stadterneuerungsprozess nun langsam bezahlt macht.
Bochum: Stadtumbau-Programm bringt auch die Werner Einkaufsmeile nach vorn
Einfach nur kurz „W-LAB“ heißt das, was Werne und den Alten Bahnhof in Langendreer (dafür steht die Abkürzung) voran bringt. Dass sich das millionenschwere Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) nicht nur um Fassadenverschönerung und aufgehübschte Kinderspielplätze dreht, bekommen nun auch viele Zweifler mit.
„W-LAB“ wirke sich wirklich positiv aus, freut sich Franz Hansen, Vorsitzender der örtlichen Werbegemeinschaft. „Ich bin sehr zufrieden mit ,meinem’ Werner Hellweg.“ Was nicht nur daran liegt, dass es aktuell nur noch drei Leerstände zwischen Kreyenfeldstraße und Hölterweg gibt. Auch ein neuer Ankermieter sorgt für Vorfreude auf zusätzliche Kundschaft, die dadurch angezogen werden soll.
Der Drogeriemarkt Rossmann wird in das alte Aldi-Ladenlokal einziehen. „Das ist eine richtig gute Geschichte“, freut sich auch Karsten Höser, einer der „W-LAB“-Stadtteilmanager, die für den Aufschwung gesorgt haben. Ein Bauantrag werde derzeit gestellt. Denn Rossmann will umbauen, den Verkaufsraum um die frühere Kneipe nebenan und die beiden Wohnungen hinten erweitern.
Künstlerin neu in Werne
Bewegung nicht nur auf dem Werner Hellweg: Auch die Werner Heide, früher eine belebte Einkaufsstraße, entwickelt sich laut Karsten Höser.Auch hier gebe es immer weniger Leerstände. Als aktuelles Beispiel nennt er die Neueröffnung einer Künstlerin, die nicht nur Kleidung gestaltet, sondern auch Malkurse anbietet.
Rossmann sei schon immer sein geheimer Wunsch gewesen, sagt Franz Hansen. So recht hatte er aber nicht daran geglaubt, dass sich die Drogeriekette tatsächlich in Werne niederlassen würde. „Viele Werner hatten darauf gehofft“, weiß Hansen, der genau an diese Bürger nun appelliert, dann aber auch hier, in Werne, bitte schön einkaufen zu gehen.
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Rossmann ist sicher der klangvollste Name, ein gutes Zugpferd. Es tut sich am Werner Hellweg aber noch mehr. „In das Haus kurz hinterm Aldi Richtung Dortmund kommt eine Pizzeria“, verrät Karsten Höser. „In der früheren Wurststube gegenüber der Rolandstraße hat gerade eine Wäscherei eröffnet.“ Und im Herbst soll auch der Lotto-Laden von der Werner Heide unten hoch ins Zentrum ziehen. Höser: „Der Lotto-Laden zieht schräg gegenüber von Aldi in das Ladenlokal, wo jetzt noch die ,W-LAB’-Ausstellung drin ist.“
Bleiben am Ende laut Höser nur noch drei Leerstände, die es noch zu füllen gilt. „Eine Super-Bilanz“, findet er und freut sich über viele positive Rückmeldungen aus dem Stadtteil, die ihn in dieser Meinung bestätigen. Es tue sich ja auch wirklich viel. Und jetzt eben auch im Geschäftszentrum, wo es die Leute direkt mitbekommen.