Bochum. Haftstrafen mit und ohne Bewährung verhängte das Landgericht Bochum für zwei Ultra-Fans. Sie hatten beim Aufstieg des VfL Randale gemacht.
Wegen ihrer Randale bei der Feier zum Aufstieg des VfL Bochum sind am Montag zwei damalige Mitglieder einer Utra-Gruppierung vom Landgericht verurteilt worden. Ein 30-jähriger Bochumer bekam ein Jahr und sechs Monate Haft – ohne Bewährung. Er ist einschlägig vorbestraft. Für seinen Komplizen (26) verhängte die 12. Strafkammer neun Monate Haft und setzte diese zur Bewährung aus; er ist nicht vorbestraft. Als Auflage mus er 100 Sozialstunden ableisten.
Zuvor hatte es zwischen Verteidigung, Ankläger und Gericht einen Deal gegeben. Daraufhin waren die Angeklagten geständig.
Friedliche Party rund um den VfL-Bochum-Aufstieg schlug in Gewalttätigkeiten um
Sie waren am 23. Mai 2021 direkt nach dem Aufstieg des VfL in die 1. Bundesliga von Hiltrop aus in einer großen Gruppe zum Stadion gelaufen, um zu feiern. Am Kirmesplatz nahe Stadion bejubelten Tausende Menschen den großen VfL-Erfolg. Als die Polizei aber erste Störer in der Menge festnahm, schlug die gute Laune in Gewalt um. Neun Polizeikräfte wurden durch Würfe von Pyrotechnik, Steinen, Flaschen und Dosen teils erheblich verletzt.
Bochumer Richterin: Gefahr von Verletzungen wurde billigend in Kauf genommen
Die Richterin sprach von einer „feindlichen Grundhaltung“ unter einigen Fans. Die zwei Angeklagten mischten mittendrin kräftig und hemmungslos mit. Auch sie warfen mehrfach Pyrotechnik in Richtung der Polizei und hatten sich mit Sturmhauben vermummt. Ob ihre Würfe auch zu Verletzungen geführt hatten, ist unklar. Die Richterin sagte aber, dass dies billigend in Kauf genommen worden wäre.
Das Urteil erging wegen schweren Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Die Angeklagten haben schon wegen früherer Vorfälle Stadionverbot.