Bochum. Weniger Verkehrsunfälle sind 2020 in Bochum passiert. Aber: Die Polizei kennt elf Unfallschwerpunkte. 2021 ist ein weiterer dazugekommen.
Die Zahlen sind erfreulich. Im vergangenen Jahr sind deutlich weniger Unfälle im Bochumer Stadtgebiet passiert. Das hat die Unfallstatistik 2020 ergeben, die die Polizei jüngst veröffentlicht hat. Allerdings gibt es aus ihrer Sicht auch noch „Baustellen“.
Dazu gehören die Unfallschwerpunkte, die sich im vergangenen Jahr über das gesamte Stadtgebiet hinweg herauskristallisiert haben. An elf Stellen in der Stadt wurden Auffälligkeiten festgestellt: entweder weil es binnen zwölf Monaten mehrfach zu Unfällen mit Personenschäden gekommen ist oder aber weil innerhalb von drei Jahren Menschen bei Unfällen schwer verletzt oder getötet wurden und/oder Fußgänger und Radfahrer beteiligt waren.
Fünf neue Unfallschwerpunkte im Jahr 2020
Während sechs neuralgische Stellen schon seit längerer Zeit bekannt sind, dort aber – wie etwa an der Autobahnauffahrt zur A 43 an der Herner Straße im Riemke – auch 2020 wieder Unfälle passiert sind, hat die Polizei 2020 fünf weitere Schwerpunkte ausgemacht: an der Ecke Harpener Straße/Lohring, am Harpener Hellweg zwischen Kornharpener Straße und A 40-Auffahrt, an der Markstraße 16-20, an der Ecke Max-Imdahlstraße/M-Nordstraße und an der Hansastraße/Gewerbestraße. Zwei weitere sind bislang für 2021 dazu gekommen: an der Königsallee/Haarstraße und an der Wuppertaler Straße/Kolkmannskamp.
Sie genau zu analysieren, das ist die Aufgabe von Heidi Otte, Leiterin des Bereichs Verkehrsunfallanalyse, und ihren Kollegen. Mit ihren Erkenntnissen nehmen sie an den Sitzungen der Unfallkommission teil, in der die Polizei mit den Behörden für Straßenverkehr, -bau und -planung an einem Tisch sitzt.
Roter Radstreifen soll für mehr Aufmerksamkeit sorgen
Vorgeschlagen haben sie im Vorjahr etwa für den Bereich der Höntroper Straße/Eppendorfer Straße/Gartenstraße in Wattenscheid einen deutlich markierten, roten Radstreifen nachdem dort fünf Unfälle mit Rad- und Pedelecfahrern geschehen sind. Die mittlerweile vorgenommene Markierung löst ein Verkehrsschild ab, das von vielen Verkehrsteilnehmern offenbar übersehen wurde. Mit Maßnahmen wie diesen, so Heidi Otte bei der Vorstellung der Unfallstatistik, werde versucht, problematische Bereiche zu entschärfen.
Im laufenden Jahr hat die Polizei bislang einen neuen Unfallschwerpunkt ausgemacht: An der Königsallee/Haarstraße kam es im Kreisverkehr zu vier Unfällen binnen zwölf Monaten. Damit ist die Stelle nun ein Fall für die Unfallkommission.